Berufseinstieg in der Rezession erschwert

Montag, 28. September 2020
Eine Publikation von Forschenden des Schweizerischen Observatoriums für die Berufsbildung OBS EHB zeigt die Zusammenhänge zwischen Rezession und Arbeitslosigkeit von Berufseinsteigerinnen auf. Sie erläutert abgeleitet aus internationalen Studien die Mechanismen, mit denen sich ein erschwerter Berufseinstieg langfristig negativ auf die Erwerbslaufbahn auswirkt.

Die Covid-19-Pandemie führt zu einer Rezession der Wirtschaft, so die Konjunkturprognosse von Juni 2020 des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO. Dies ist zurückzuführen auf die Massnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie für dieses Jahr, was voraussichtlich in einem Rückgang des Bruttoinlandprodukts BIP um 6.2% resultieren wird. Für 2021 prognostiziert das SECO für alle Alterskategorien eine durchschnittliche Arbeitslosenquote von 4.1%, was im Vergleich zu 2019 dies einen Anstieg um 1.8 Prozentpunkte bedeuten würde.

Das Papier «Trend im Fokus: Berufseinstieg in der Rezession – Erkenntnisse aus der Forschung» fasst Erkenntnisse aus internationalen Studien zu den Auswirkungen der Rezessionen für Berufseinsteiger zusammen und stellt die langfristigen Folgen eines erschwerten Berufseinstiegs für den weiteren beruflichen Werdegang dar. Die wichtigsten Ergebnisse:

  • Rezessionen erhöhen das Risiko eines Fachkräftemangels.
  • Rezessionen bringen für Berufseinsteigende lang anhaltende negative Folgen mit sich, beispielsweise dauerhaft geringere Löhne, ein höheres Risiko für Arbeitslosigkeit, einen geringeren Beschäftigungsgrad und das Annehmen von Arbeitsstellen, die nicht der Ausbildung entsprechen.
  • Die Schweiz erlebte in der Vergangenheit im Vergleich zu anderen Ländern meist schwächere Rezessionen, die entsprechend auch mit einem geringeren Anstieg der Arbeitslosigkeit einhergingen.

Die Forschenden empfehlen eine stärkere Sensibilisierung von Arbeitgebern für die Probleme von Berufseinsteigenden. So sollten sie motiviert werden, vermehrt Personen ohne Berufserfahrung einzustellen. Weiterführende Bildungsabschlüsse sollten gefördert werden.

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