Rezept gegen Fachkräftemangel in der Pflege: Mehr Lohn

Mittwoch, 09. Juni 2021
In einer breitangelegten Studie haben fünf Fachhochschulen für Gesundheit ein Rezept gegen den Fachkräftemangel in der Pflege ausfindig gemacht: Mehr Lohn. Hinzu kommen eine verbesserte Vereinbarkeit von Arbeit und Familie, weniger Zeitdruck und mehr Unterstützung durch Vorgesetzte.

Der Fachkräftemangel in Spitälern, Langzeitpflege und im ambulanten Bereich stellt eine der grössten Herausforderungen für eine qualitativ gute Gesundheitsversorgung in der Schweiz dar. Viele Fachleute erleiden ein Burnout oder steigen aus anderen Gründen aus ihrem Beruf aus. Darum initiierten die Fachhochschulen Bern vor vier Jahren die Studie. Die Studie umfasst 15 Forschungsprojekte in Gebieten wie Stress oder Massnahmen zum Verbleib im Beruf.

Die Lösungsstrategien sollen sich gemäss der Studie an drei Ansatzpunkten orientieren. So zeigte sich, dass 87% der Pflegefachleute mehr Lohn wollen. 72% wäre mit einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie gedient und 63% wünschen weniger Zeitdruck. 57% wollen mehr Unterstützung durch ihre Vorgesetzten.

Um dem Personalmangel und der steigenden Digitalisierung Genüge zu tun, muss sich zweitens die Ausbildung verbessern. Kompetenzen im Umgang mit digitalen Medien sowie Hilfsmitteln müssen gefördert werden, wie beispielsweise die Nutzung von Apps im Austausch mit Patienten und Angehörigen. Hinzu kommen Kompetenzen zur gesunden Bewältigung des Arbeitsalltags.

Als dritten Ansatzpunkt ortet die Studie neue Strukturen und Unterstützungsmöglichkeiten. Der gesellschaftliche Wandel, kompliziertere Betreuungsmassnahmen und Therapien sowie technologische Faktoren machten diese nötig. Lösungen könnten neue Anlaufstellen und Versorgungseinheiten bieten, welche von Pflegefachleuten, Hebammen oder Physiotherapeutinnen und -therapeuten geleitet werden.

Parallel zur Forschung bauten die Fachhochschulen ein Netzwerk auf. Dieses soll künftig Massnahmen zum Personalerhalt zusammen mit Gesundheitsorganisationen und pflegenden Angehörigen umsetzen. Darüber hinaus baut es Aus- und Weiterbildungen auf.

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