Frauen mit tiefen Einkommen profitieren von AHV-Reform

Dienstag, 28. Juni 2022
Die Reform, über die am 25. September abgestimmt wird, hätte grosse Auswirkungen auf die AHV-Renten und die Pensionskasse. Eine Studie vom VZ Vermögens-Zentrum beleuchtet die wichtigsten Folgen.

Die Menschen werden älter und beziehen länger eine Rente. Der Anteil älter Menschen in der Gesamtbevölkerung nimmt zu. Diese Entwicklung verstärkt sich in den kommenden Jahren, weil die geburtenstarken «Babyboomer»-Jahrgänge das Rentenalter erreichen. Die Folge: Die AHV gerät in finanzielle Schieflage.

Reform soll Finanzen der AHV-stabilisieren

Um diesem Umstand zu begegnen wurde die AHV-Reform (AHV 21) geschaffen. Weil gegen die Vorlage das Referendum ergriffen wurde und weil mit der Vorlage eine Erhöhung der Mehrwertsteuer verbunden ist, wird am 25. September darüber abgestimmt. Das VZ Vermögens-Zentrum hat in einer Studie die wichtigsten Massnahmen und deren Folgen zusammengestellt:

  • Das Rentenalter der Frauen soll auf 65 Jahre erhöht werden. Das VZ hat berechnet, was das für die betroffenen Frauen konkret bedeutet. Die Beispiele in der Studie zeigen auf den Franken genau, mit welchen AHV-Renten die Frauen der Übergangsgeneration rechnen können.
  • Neu könnte man zuerst einen Teil der AHV-Rente (20 bis 80%) beziehen und den Rest aufschieben (Teilrentenaufschub). Auch ein Teilrentenvorbezug wäre möglich. Das soll es einfacher machen, Schritt für Schritt statt auf einen Schlag in Pension zu gehen.
  • Für alle, die über das Pensionierungsalter weiterarbeiten wollen, gibt es heute ein Problem: Sie bezahlen zwar AHV-Beiträge, erhalten dadurch aber keine höhere Rente. Die Reform soll das korrigieren. Neu könnten Beitragslücken auch nach dem Pensionierungsalter geschlossen oder die Rente erhöht werden.
  • Was viele nicht wissen: Die Reform hätte auch Auswirkungen auf die berufliche Vorsorge (2. Säule). So könnte es zum Beispiel schwieriger werden, sein Freizügigkeitsguthaben über das Pensionierungsalter aufzuschieben.

Eine Erkenntnis aus den Beispielen in der Studie ist: Frauen mit tiefen Einkommen der Jahrgänge 1961 bis 1969 profitieren am ehesten von der Reform. Diese neun Jahrgänge kommen in den Genuss von Kompensationsmassnahmen. Sie erhalten, falls sie dem steigenden Referenzalter entsprechend länger arbeiten, einen Rentenzuschlag oder, erfahren eine kleinere Rentenkürzung, falls sie dennoch mit 64 Jahren in Pension gehen möchten. Da die Zuschläge für Frauen mit tiefen Einkommen am höchsten sind, profitieren diese Frauen von der Reform.

Mitteilung zur Studie des VZ Vermögens-Zentrums

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