In der Schweiz verfügen acht von zehn Erwerbstätigen im Lesen (81%), in der Alltagsmathematik (85%) und im Problemlösen (79%) über mittlere bis hohe Kompetenzen. Gemäss den Ergebnissen des Bundesamts für Statistik (BFS) sind diese Kompetenzen für den beruflichen Erfolg entscheidend, da sie sich direkt auf die Arbeitsmarktfähigkeit, das Einkommen und die Weiterbildungsteilnahme auswirken.
Erwerbslose und Nichterwerbspersonen haben ein tieferes Kompetenzniveau als Erwerbstätige. Während 19% der Erwerbspersonen im Lesen, 15% in der Alltagsmathematik und 21% im Problemlösen geringe Kompetenzen aufweisen, sind es bei Erwerbslosen und Personen, die nicht am Arbeitsmarkt teilnehmen, nahezu doppelt so viele. Am grössten ist der Anteil mit geringen Kompetenzen bei den Personen, die in den fünf Jahren vor der Erhebung eine lange Nichterwerbsphase (3 bis 5 Jahre) durchlaufen haben. Unabhängig von anderen Faktoren wie Alter oder Bildungsstand erhöhen sich die Chancen der Arbeitsmarktintegration mit steigendem Kompetenzniveau.
Die Kompetenzen beeinflussen das Einkommen
Gutverdienende Personen verfügen im Allgemeinen über höhere Kompetenzen als Geringverdienende. 43% der Erwerbstätigen mit den höchsten Einkommen (Stundenlohn im obersten Quintil) haben ein hohes Niveau in Alltagsmathematik. Bei den Personen mit den tiefsten Löhnen sind es lediglich 11%. Personen in einer Führungsfunktion oder einem qualifizierten Beruf (Gesetzgebende, leitende Verwaltungsbedienstete und Führungskräfte) erreichen ebenfalls ein höheres Kompetenzniveau.
Niedrige Weiterbildungsteilnahme bei geringen Kompetenzen
Lese-, Alltagsmathematik- und Problemlösekompetenzen sind auch für das lebenslange Lernen von entscheidender Bedeutung. Bessere Kompetenzen und Weiterbildungsteilnahme gehen Hand in Hand. 66% der Personen mit einem hohen Niveau in mindestens einem der drei getesteten Bereiche haben vor Kurzem, d. h. in den zwölf Monaten vor der Erhebung, eine Weiterbildung besucht, gegenüber lediglich 30% der Personen mit einem tiefen Niveau. Die Weiterbildungsteilnahme wird zudem stark vom Bildungsstand beeinflusst: 62% der Personen mit Tertiärabschluss haben vor Kurzem eine Weiterbildung absolviert. Bei den Personen ohne nachobligatorischen Abschluss waren es lediglich 24%.