Produktive vs. reproduktive Arbeit
Aus ihrem gemeinsamen Studium sind ihnen vor allem zwei Erkenntnisse geblieben: Erstens, «dass es ein Ziel gibt und einen Weg», und zweitens das amerikanische Mantra «There is no ‹I› in Team». Das Autorenduo teilt die Überzeugung, «dass man allein in der Regel nichts erreicht». Jede Arbeit sei ein Gemeinschaftseffort und hinter erfolgreichen Solisten stehe immer ein starkes Team resp. eine engagierte Entourage. Die produktive Arbeit ist «konkurrenzbasiert», die reproduktive Arbeit – also Familienarbeit, Fürsorge und Beziehungspflege – jedoch «kollaborationsbasiert». Krogerus und Tschäppeler wünschen sich, dass die Produktionsarbeit den Zusammenarbeitsduktus von der Reproduktionstätigkeit übernimmt. Denn es gehe nicht darum zu siegen, sondern dass «keiner verlieren darf und man deshalb zusammenarbeiten muss». Was es dabei mit der «Zwei-Pizza-Regel» und der «2-Arbeiter-2-Ebenen»-Theorie auf sich hat, überlasse ich Ihrem Entdeckergeist bei der Lektüre dieses kleinen, pinken Softcover-Buchs.
Teamfähigkeit als Kernkompetenz
In der Privatwirtschaft wird die Fähigkeit der Zusammenarbeit zunehmend als zentrale Kompetenz gefordert und erwartet. Aber sie wird noch «fast nirgendwo unterrichtet». Diese eminente Fertigkeit ist in den Augen der Autoren keine Charaktereigenschaft, sondern lernbar. Für das vorliegende Buch haben sie 44 Antworten auf Fragen gesucht, die sich beim Kooperieren stellen. Die Herausforderungen, die die Teamarbeit in Form von Widerständen auch mit sich bringt, werden tabufrei adressiert.
Problemlösung, Zielfertigkeit und Vertrauensaufbau
Das handliche, von Tschäppeler eigenhändig farbig illustrierte Büchlein umfasst drei Teile: Im Eröffnungskapitel geht es ums Problemlösen oder darum, wie man Widerstände, Meinungsverschiedenheiten und Misserfolge überwindet. Im zweiten Kapitel geht es darum, wie ein Team – als Zweckgemeinschaft – seine Ziele erreicht. Wobei fest verankert sein sollte, dass viele Wege zum Ziel führen. Im letzten Kapitel steht der Vertrauensaufbau im Zentrum. Damit Vertrauen in der täglichen Zusammenarbeit geschaffen werden kann, braucht es ein Zusammenwachsen des Teams. Dabei gibt sich dieses eine eigene gemeinsame Grundlage und Sprache.
Flexibel bleiben – erfolgreich zusammenarbeiten
Krogerus und Tschäppeler geht es bei ihren Ausführungen um die folgenden Werte: Vertrauen, Gerechtigkeit, psychologische Sicherheit, Motivation und Zusammenhalt in Abkehr von straffer Führungskultur. Dabei sei Begeisterung für den gemeinsamen Job ein zentraler Motor in einem eng zusammengeschweissten Team. In dem dieses flexibel auf seine Ziele hinarbeitet, werde es diese mit Mini-Siegen, Kommunikationskompetenz, Offenheit und Integrationswillen erreichen. Die Lektüre von «Zusammenarbeiten» ist unterhaltsam und aufschlussreich. Letztlich – so die Autoren – führt der Spass an der Arbeit zum Erfolg.