Sich selbst zum Glück führen
Der erste Ansatz der «Spiritual Leadership», die Wirtschaftspsychologin und Führungscoachin Silja Mahlow beschreibt, will die Lesenden «mit den richtigen Tools und Denkanstössen von Stress und Angstmustern befreien», damit sie ihren «ganz individuellen Weg zu mehr Freude und Glück […] finden». Die Autorin, die auf beinahe allen 64 Farbfotos in Glücksposen abgebildet ist, sieht sich als Vorbild einer tiefenentspannten und erfüllten Person. Kraft dieser Autorität und ihrer früheren Bücher, die die Lesenden auf ihrem «Glücksplaneten» willkommen heissen und die Ausrichtung des «inneren Kompasses» ermöglichen sollen, will Mahlow aufzeigen, dass man in seinem eigenen Leben die geistige Führung übernehmen kann. Den roten Faden des Buchs bilden 27 Spiritual-Leadership-Regeln für mehr Leichtigkeit im Leben und über 30 konkrete Achtsamkeitsübungen. Autorin Mahlow möchte, dass wir alle «spirituelle Leader» werden und somit eine «sanfte Revolution» in Gang setzen, die zu einem spannungsfreien Leben führe. Das klingt nach einer wundervollen Utopie. Ob diese für Sie stimmig ist, müssen Sie selbst herausfinden.
Als Frau mehr an sich glauben
Welchen Leadership-Begriff Angela Merkel verfolgt hat, zeigt das Buch von Sandra Cegla und Erich Vad, langjähriger militärpolitischer Berater der ehemaligen Bundeskanzlerin, heute Universitätsdozent und Experte für Fragen der internationalen Sicherheit. Vad hat mit Co-Autorin Cegla zusammengespannt, Stalking-Expertin und Bundesvorsitzende des Staatsbürgerinnen-Verbandes e.V., die Frauen in Führungspositionen berät. Sie war zudem 14 Jahre als Kriminalkommissarin in Berlin tätig, wovon die brutalen kriminalistischen Episoden zeugen, die mit «Triggerwarnungen» deklariert sind. Cegla und Vad zeigen eindrücklich auf, warum sich gerade Frauen für Führungspositionen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft eignen. Vad und Cegla möchten Frauen ermutigen, vermehrt Machtpositionen einzunehmen. Doch oftmals fehlten Frauen der Glaube an das eigene Können und eine eigene positive Wertschätzung, so der Befund des Autorengespanns.
Sich in andere einfühlen, um besser zu führen
Angela Merkel ging, gemäss den beiden Autoren, stets mit einem gewaltigen Informations- und Wissensvorsprung in Verhandlungen und begegnete ihrem Gegenüber jeweils mit viel Respekt, Ruhe, Empathie und Integrität. Frauen mit solchen Eigenschaften könnten die Gesellschaft nachhaltig verändern, so die These des Buchs. Speziell weiblichen Qualifikationen seien «ein entscheidender strategischer Vorteil und ein zentrales Merkmal für einen neuen weiblichen Führungsstil, bei dem alle nur gewinnen können». Mit Blick auf unsere heutigen Machtstrukturen, die nach wie vor von Männern dominiert werden, sollte in der New Leadership verstärkt auf «Female Power» gesetzt werden. Gemäss Vad und Cegla wäre es hilfreich, diese mit Offenheit und Neugier zu leben und sich auch aus der Komfortzone herauszuwagen. Fazit: Im Dialog, den die beiden Autoren in ihrem Buch miteinander führen, kommen sie zum Schluss, dass «optimale Führung aus einer Kombination von weiblichen und männlichen Eigenschaften entsteht». (ay)