Nur ein Fünftel der Unternehmen lebt vollständige Gleichberechtigung

Montag, 11. März 2024
Weltweit bereiten Unternehmen den Weg für eine gerechtere Zukunft vor, indem sie vielfältige Talente fördern und die Geschlechterkluft verringern - die Schweiz hat jedoch noch erhebliches Potenzial. Dies zeigt eine aktuelle Studie.

Im Rahmen ihres vierteljährlichen Arbeitsmarktbarometers hat die ManpowerGroup eine zusätzliche Umfrage zu den Themen Vielfalt, Gleichstellung, Inklusion und Zugehörigkeit durchgeführt und die Ergebnisse im Whitepaper «World of Work Outlook for Women in 2024» veröffentlicht. Für die Schweizer Unternehmen ist Gleichstellung demnach nach wie vor eine Priorität: Um Talente zu halten, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und den Anteil der Vielfalt im Rekrutierungsprozess zu erhöhen, haben vier von fünf Unternehmen spezifische Massnahmen zur Förderung des Frauenanteils im mittleren Management, im Frontmanagement, in fachlichen/technischen, administrativen und operativen Bereichen eingeführt. Im Durchschnitt sind 43% der Schweizer Arbeitgeber der Meinung, dass diese Initiativen in ihrem Unternehmen aktuell wie geplant oder sogar besser wirken.

Frauen sollten sich gegenseitig stark machen

Becky Frankiewicz, President und Chief Commercial Officer bei Manpower Group, betont die Bedeutung von Vorbildern und Zusammenarbeit. Nicht nur müsse sichtbarer werden, welche Wege Frauen bereits eingeschlagen haben, um erfolgreich zu sein. Sie müssen sich auch gegenseitig mehr stärken, etwa über interne Gruppen und Communitys, die von Frauen auf Executive-Niveau geleitet werden. Idealerweise sollen junge Frauen bereits zu Beginn ihrer Karriere in diese Gruppen integriert werden – lange bevor sie bei Beförderungen und Bezahlung ins Hintertreffen geraten.

Technologie unterstützt Gleichstellung

Obschon Massnahmen eingeleitet wurden, gibt es in der Schweiz noch erhebliches Potenzial: Die Ergebnisse zeigen, dass aktuell nur bei 22% der Unternehmen vollständige Gleichberechtigung gelebt wird. Allerdings sind 63% zuversichtlich, dies in den nächsten zwei Jahren nahezu oder vollständig zu erreichen. Dabei dürfte Technologie eine wichtige Rolle spielen: 66% der Befragten sind der Meinung, dass die Unternehmen durch den technologischen Fortschritt flexibler geworden sind und damit die Gleichstellung der Geschlechter fördern. Darüber hinaus glauben 61%, dass qualifizierte Bewerber für IT-Positionen heute vielfältiger sind, und 55% geben an, dass künstliche Intelligenz dabei hilft, die besten Bewerberinnen und Bewerber unabhängig vom Geschlecht zu rekrutieren.

Tragende Rolle von HR

Der Umfrage zufolge wird die Rolle der HR-Abteilungen für Schweizer Unternehmen immer wichtiger, insbesondere wenn es um Strategien für Vielfalt und Integration geht. 62% der Unternehmen geben an, dass sie weiterhin in Programme und -Massnahmen für Vielfalt, Gleichheit, Teilhabe und Zugehörigkeit investieren und diese ausbauen werden. Besonders wirksam scheinen in diesem Zusammenhang flexible Arbeitsformen, interne Programme zur Entwicklung von Führungskräften und interne Mentoring/Coaching-Programme zu sein.

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