Travailsuisse zog Bilanz über die Lohnrunde. Steigende Reallöhne werde es hauptsächlich bei Arbeitsverhältnissen mit Gesamtarbeitsverträgen geben. In der Gesamtwirtschaft dürften die Löhne stagnieren. Insgesamt lägen sie unter dem Niveau, das vor der Pandemie erreicht worden sei.
Finanzielle Lag hat sich verschlechtert
Die finanzielle Lage der Haushalte habe sich in den Jahren 2021 bis 2023 verschlechtert wie nie zuvor in 50 Jahren, hielt der Gewerkschaftsdachverband an einer Medienkonferenz fest. In der Vergangenheit habe es aber nie einen vergleichbaren Widerstand der Arbeitgebenden gegeben, die Löhne an die neuen Preisrealitäten anzupassen wie in den letzten drei Jahren.
Anstieg bei Jobs mit niedrigen Löhnen
Positiv bewertete der Gewerkschaftsdachverband teils deutliche Lohnerhöhungen in Branchen mit tiefen Löhnen, beispielsweise bei den Coiffeuren und Coiffeusen. Enttäuscht zeigte sich Travailsuisse vom Scheitern der Verhandlungen im Baugewerbe und beim Bundespersonal. Hier rechnet der Verband mit Reallohnverlusten. Im öffentlichen Verkehr konnte ein zufriedenstellender Lohnabschluss erzielt werden. Doch auch hier konnte die Teuerung nicht vollständig ausgeglichen werden, wie Transfair mitteilte.
Insgesamt würden die Angestellten des Service Public an Kaufkraft verlieren. Transfair bedauert die schlechteren Arbeitsbedingungen bei fehlendem vollständigem Teuerungsausgleich. In den Branchen Post/Logistik und ICT sind die Lohnverhandlungen noch nicht abgeschlossen.
Steigende Kosten schmälern Kaufkraft
Die Kaufkraft bleibe wegen Kostensteigerungen bei Mieten, Krankenkassenprämien, Strom und Steuern unter Druck, kritisierte Travailsuisse. Bereits ab dem 1. Januar 2024 könnten neue Kostensteigerungen bevorstehen.