Verwaltungsräte: Frauenanteil stark gestiegen

Freitag, 20. Mai 2022
In den Verwaltungsräten der SMI-Konzerne liegt der Frauenanteil neu bei 34.1% (2020: 29.7%) und bei den SMIM-Firmen bei 32.7% (2020: 29.1%). Damit erfüllen die börsenkotierten Unternehmen mehrheitlich die 30%-Vorgabe des Bunds.

Die ab 2026 zu erfüllenden Vorgaben der Politik für den Frauenanteil in Schweizer Verwaltungsräten (30%) beschleunigte 2022 erneut die Berufung von Spitzenmanagerinnen. Von insgesamt 47 neu gewählten Verwaltungsratsmitgliedern waren 29 Frauen (62%). In den Verwaltungsräten der 20 grössten börsenkotierten Schweizer Unternehmen sind - wie schon 2021 - mehr Frauen vertreten als je zuvor. Die Frauenquote liegt bei 34.1%. Das sind 4.4 Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr, wie die Verwaltungsratsstudie der Personalvermittlerin Russell Reynolds Associates zeigt. Inzwischen liegt bei 15 von 20 Firmen des Swiss Market Index (SMI) die Frauenquote über 30%. Bei Zürich und CS beträgt der Frauenanteil sogar 50% oder mehr. Auch bei den Firmen des SMIM, der die 30 grössten Mid-Cap-Werte des Schweizer Aktienmarktes umfasst, stieg der Frauenanteil in den Verwaltungsräten erneut an: Auf insgesamt 32.7%. 

Inzwischen erfüllen 75% der SMI- und 68% der SMIM-Firmen das für 2026 vom Bund festgelegte Ziel. Die Studienverfasser gehen davon aus, dass die geforderte Frauenvertretung in allen Verwaltungsräten der im SMI und SMIM gelisteten Firmen innerhalb der nächsten zwei Jahren erreicht werden könnte.

Noch unter der geforderten Grenze von 30% liegt der Frauenanteil (SMI) bei fünf Unternehmen, bei SMIM-Firmen sind es insgesamt neun Firmen.

Schweizer börsenkotierte Konzerne international nicht mehr als Schlusslicht

In den Verwaltungsräten setzen die Unternehmen bei der Digitalisierung auf die Kompetenz von Frauen. Immerhin sind 88% aller unter den neu gewählten und auf Digitales spezialisierten Verwaltungsmitglieder im SMI und SMIM Frauen. Die Schweiz kann sich mit einem Frauenanteil von über 34% auch international verbessern. Der SMI übergibt den letzten Platz in einem internationalen Vergleich der europäischen Top-Indizes an Spanien (33%) und schliesst die Lücke zu Dänemark und Finnland. Spitzenreiter ist noch immer Frankreich mit einem Frauenanteil von mehr als 45% in den Verwaltungsräten der grössten börsenkotierten Unternehmen. Es folgen Norwegen (42%), Italien (39%), die Niederlande, Schweden und Grossbritannien (38%), Deutschland (37%), sowie Dänemark und Finnland (je 35%).

Bis auf die ehemalige HSG-Professorin Monika Bütler (neu im Verwaltungsrat von Swiss Life) und die belgisch-schweizerische Doppelbürgerin Lucrèce Foufopoulos-De Ridder bei Sika kommen alle neu in SMI-Verwaltungsräte berufenen Frauen der Auswertung zufolge aus dem Ausland (86%).

Nachholbedarf bei den Präsidien und Komitees

Im Gegensatz zu den Verwaltungsräten gibt es an deren Spitzen – Präsidium und Stellvertretung, beziehungsweise bei den Komitee-Präsidien - noch Nachholbedarf. Unter den Vorsitzenden der Verwaltungsräte der 20 SMI-Unternehmen gibt es aktuell nur eine Frau, nämlich Wendy Becker bei Logitec. Eunice Zehnder-Lai von Geberit ist die einzige Vizepräsidentin. Von 82 Komitee-Präsidien im SMI hielten bis zu den aktuellen Hauptversammlungen nur 18 Frauen (22%) einen solchen.

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