Specker betont, wie wichtig die Sichtbarkeit, die Selbstwirksamkeit und das Zugehörigkeitsgefühl auf dem Weg aus der Armut seien. In der Kooperative der «Flexifeen» tauschen sich Reinigerinnen der Region Basel aus und ziehen sich quasi durch Selbstorganisation am eigenen Schopf aus dem Schlamassel. Begleitet werden sie von der Organisation «Crescenda», die Frauen auf dem Weg zum Unternehmertum anleitet.
Offenbar ist die Selbsthilfe ein Schlüssel zu besseren Bildungschancen. Das selbstverwaltete Internetcafé «Planet13» in Kleinbasel wurde 2007 gegründet und ist als Verein organisiert. Finanziert wird es durch Stiftungen, den Kanton sowie private Spenden.
Digitalisierte Armut
Ein Schwerpunkt des Buchs ist die Digitalisierung, die sowohl die Bildungswelt wie die Armut verändert. Kontrovers wird untersucht, inwiefern das Digitale das Spiel in der Wissensgesellschaft verändert. KI schafft neue Herausforderungen – und droht die Kluft zwischen Reichen und Armen noch zu vergrössern.
Doch es gibt kleine Schritte in die richtige Richtung, die Mut machen. Tobias Schär, der Gründer des Vereins «Wir lernen weiter», beschreibt, wie er Laptops an Bedürftige verteilt, damit diese an Arbeit und Bildung teilhaben können. Immerhin verlassen wöchentlich derzeit rund 200 Geräte die Werkstatt, um zu Werkzeugen zu werden, die Betroffenen helfen, der Armut zu entkommen.