Parlament verlangt schnellere IV-Abklärungen und Wartegeld

Donnerstag, 18. September 2025
Menschen mit dauerhaften gesundheitlichen Einschränkungen sollen während der Wartezeit auf einen Entscheid der Invalidenversicherung (IV) finanziell abgesichert werden, zum Beispiel mit einem Wartegeld. Das Parlament will so auf schnellere Rentenentscheide hinwirken.

Der Ständerat überwies eine Motion von Nationalrätin Patricia von Falkenstein (LDP) an den Bundesrat. Konkret muss der Bundesrat für eine Beschleunigung des IV-Verfahrens sorgen und für eine finanzielle Absicherung der Betroffenen sorgen.

Taggeld zwischen Eingliederung und Rentenentscheid

Das Wartezeit-Taggeld könnte zwischen dem Ende der beruflichen Eingliederung und dem IV-Rentenentscheid ausbezahlt werden. Bis dieser erfolgt, kann es laut der Begründung der Motion so lange dauern, dass der Anspruch auf Krankentaggelder erschöpft und das Vermögen aufgebraucht ist, so dass Betroffene aufs Sozialamt müssen.

Eine knappe Mehrheit der Ständeratskommission unterstützte die Motion. Mit einem Wartegeld könne der Druck erhöht werden, die zuweilen jahrelangen Verfahren zu beschleunigen, sagte Josef Dittli (FDP). Das Wartegeld lasse sich praktisch kostenneutral umsetzen.

Bundesrat verweist auf andere Massnahmen

Der Bundesrat lehnte die Motion ab und verwies auf bisherige Massnahmen zur Beschleunigung der Verfahren. Es sei nicht Sache der IV, während der Abklärung Versicherte finanziell abzusichern. Dafür gebe es andere Versicherungsleistungen. Sozialministerin Elisabeth Baume-Schneider warnte zudem vor finanziellen Folgen für die IV. (sda)

Artikel teilen


Dossiers

Zum Fokus

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.

Folgen sie uns auf