Inspirierende Lektüre für Führungspersonen und Fussballfans

Montag, 30. September 2024 - Judith Yenigün
In seinem Buch «Ein Team gewinnt immer: Mein Leadership-ABC» beschreibt Bernhard Heusler seine persönlichen Erfahrungen und Erkenntnisse – vor allem aus der Welt des Fussballs – um Menschen zu inspirieren und zum Reflektieren über sich selbst als Führungsperson oder als Teammitglied anzuregen.

Der Autor Bernhard Heusler war von 1995 bis 2017 als Wirtschaftsanwalt tätig. 2009 übernahm er die operative Leitung und 2012 das Präsidium des FC Basel 1893. Nach acht Meistertiteln in Serie trat er 2017 zurück. Seither ist er als Berater, Speaker und Coach in Sport und Wirtschaft tätig und hält Einsitz in Führungsgremien diverser Unternehmen und Organisationen. Er ist Präsident der Stiftung Kranke Kinder Basel und Co-Präsident der Stiftung Schweizer Sporthilfe.

Sein persönliches Führungs-ABC ist nicht als Lehrbuch gedacht. Die Kapitel sind nicht logisch aufgebaut, es gibt keine Merksätze oder Rezepte. Die Anordnung nach dem Alphabet statt nach thematischen Zusammenhängen spiegelt laut Heusler die nicht planbaren Situationen wider, die der Führungsalltag mit sich bringt. Aufgelockert werden die Kapitel durch Illustrationen von Domo Löw und Zitate.

Selbstreflexion und Selbsterkenntnis

Führungskräfte – ob im Sport oder in der Wirtschaft – haben es mit einem Gegner zu tun, der jeden von uns ein Leben lang herausfordert: mit sich selbst. Die Arbeit einer Führungskraft ist laut Heusler ein ständiger Lernprozess. Es geht um Selbstreflexion, Selbsterkenntnis und darum, das Bewusstsein für die eigene Führungsaufgabe zu schärfen und sich in den Rollen, die mit Macht und Verantwortung verbunden sind, zu entfalten und weiterzuentwickeln.

Keine Angst vor Fehlern und Veränderungen

Das ABC beginnt mit dem Kapitel «Authentizität». Diese ist laut Heusler ein unverzichtbarer Baustein, wenn es um die Eignung geht, eine Führungsaufgabe verantwortungsvoll zu erfüllen.

«Du kannst kein Tor erzielen, wenn du nicht schiesst», wird der niederländische Fussballspieler und Trainer Johann Cruyff im Kapitel «Fehlerkultur» zitiert. Heusler ermutigt Führungskräfte, dem Team eine konstruktive Fehlerkultur vorzuleben. Der Weg zum Erfolg sei mit Fehlern und deren Aufarbeitung gepflastert. Heusler ist überzeugt, dass Führungskräfte, die sich gegenüber ihrem Team als fehlbare und angreifbare Menschen offenbaren, mit den ihnen anvertrauten Mitarbeitenden erfolgreicher sind als solche, die für sich und ihr Umfeld die Fehlerlosigkeit zum Massstab erklären.

Im Kapitel «Illusion des Alleskönners» wird betont, dass die Führungskraft akzeptieren muss, dass andere über Begabungen verfügen, die sie selbst nicht hat. Diese besonderen Fähigkeiten bei den Teammitgliedern abzurufen und offen um Hilfe und Unterstützung zu bitten, sei kein Zeichen von Führungsschwäche, sondern Pflicht und Privileg einer richtig verstandenen Führungsverantwortung.

Im letzten Kapitel «Ziel erreicht, Vision verloren» berichtet Heusler von seinem Rücktritt als Präsident des Fussballclubs. Zur Führungsverantwortung gehört für ihn auch, den Punkt zu erkennen und zu akzeptieren, an dem es im Interesse des Ganzen darum geht, sich selbst zum Teil des Veränderungsprozesses zu machen, der für die Weiterentwicklung jeder Organisation wichtig ist, frei nach Ghandi: «Be the change yourself that you want to see.»

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