Mehr als die Hälfte ist offen für neuen Job

Montag, 27. Januar 2025
Die Zuversicht am Schweizer Arbeitsmarkt ist so hoch wie seit Langem nicht. 86% der Beschäftigten machen sich (eher) keine Sorgen um ihren Arbeitsplatz. Trotzdem bleibt der Wunsch nach beruflicher Veränderung stark: 56% der Befragten plant oder zieht einen Jobwechsel in diesem Jahr in Betracht. Die wichtigsten Beweggründe für einen möglichen Wechsel sind der Wunsch nach einem höheren Gehalt, sowie die generelle Lust auf Abwechslung.

Das belegen die aktuellen Ergebnisse einer repräsentativen Studie des Jobs-Netzwerks XING, durchgeführt vom Meinungsforschungsinstitut forsa. Die Wechselbereitschaft setzt sich aus zwei Kategorien zusammen: Den Beschäftigten, die konkret im laufenden Jahr einen Arbeitgeberwechsel planen (12%) und denjenigen, die offen für einen Jobwechsel sind, aber noch keine konkreten Schritte unternommen haben (44%). Im internationalen Vergleich zeigen sich die Schweizerinnen und Schweizer deutlich offener für einen Jobwechsel als ihre Nachbarn: Während in Deutschland 36% und in Österreich 44% der Befragten wechselbereit sind, liegt dieser Wert in der Schweiz bei 56%.

Kollegialer Zusammenhalt motiviert zum Bleiben

Die Wechselbereitschaft der Beschäftigten in der Schweiz ist nicht zwangsläufig ein Ausdruck von Unzufriedenheit. Insgesamt geben rund 85% der Befragten an, mit ihrem Job sehr oder eher zufrieden zu sein. Selbst unter den Wechselwilligen ist die Mehrheit (76%) grundsätzlich zufrieden. Auf der Liste der Gründe, trotzdem nicht im derzeitigen Job bleiben zu wollen, steht ein zu niedriger Lohn mit 43% ganz oben, gefolgt von einer generellen Lust auf Abwechslung (34%), Unzufriedenheit mit der direkten Führungskraft (24%) sowie einer Unzufriedenheit mit der strategischen Ausrichtung des Unternehmens (24%). Besonders auffällig ist, dass Frauen signifikant häufiger als Männer den Lohn als Wechselgrund nennen: 52% der Frauen empfinden ihr Gehalt als zu niedrig und sehen darin einen Motivator für einen Jobwechsel, gegenüber 35% der Männer.

Bei denjenigen, die langfristig bei ihrem Arbeitgeber bleiben wollen, sind kollegialer Zusammenhalt (58%), Jobsicherheit (55%), Work-Life-Balance (53%) sowie die Arbeitsaufgaben (53%) dafür die am häufigsten genannten Gründe.

Mehr Geld und flexible Arbeitszeiteinteilung gewünscht

Von einem neuen Arbeitgeber wünschen sich die Befragten vor allem

  • mehr Lohn (58%),
  • flexible Arbeitszeiteinteilung (54 %),
  • Jobsicherheit (53 %),
  • einen attraktiven Unternehmensstandort (53 %) und
  • ein gutes Führungsverhalten (48 %).

Trotzdem ist Geld nicht alles: Denn auf die Frage hin, welche Aspekte die Befragten davon abhalten würden, sich trotz besserer Bezahlung bei einem Unternehmen zu bewerben, nennen sie vor allem einen ungünstigen Standort des Unternehmens (47%), schlechte Führungskultur (41%) und einen befristeten Arbeitsvertrag (36%).

Bei der Frage, welche zusätzlichen Angebote einen potenziellen Arbeitgeber attraktiver machen würden, liegt die 4-Tage-Woche bei gleicher Wochenarbeitszeit vorne (52%). Mit Abstand folgt die Möglichkeit zum Sabbatical (34%), sowie Lohntransparenz (33%).

Schweizer Arbeitnehmende blicken optimistisch nach vorn

Die Zuversicht, schnell einen neuen Job zu finden, ist unter den Beschäftigten hoch: Mehr als die Hälfte (57%) ist überzeugt, innerhalb von sechs Monaten erfolgreich zu sein. Zudem hat die grosse Mehrheit der Befragten (81%) positive Erfahrungen mit ihrem letzten Arbeitgeberwechsel gemacht. Bei 42% wurden ihre Erwartungen vollständig erfüllt, bei 39% zumindest teilweise. Die Sorge vor einem Verlust des aktuellen Arbeitsplatzes bleibt mit 86% gering – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (75%), was auf eine wachsende Zuversicht der Beschäftigten hinweist.

Die Beschäftigten in der deutschsprachigen Schweiz zeigen grundsätzlich eine positive Einstellung gegenüber der Arbeit: Die Mehrheit der Befragten plant, mindestens bis zum regulären Renteneintrittsalter beruflich tätig zu bleiben. 43% (Männer: 41%, Frauen: 46%) möchten bis zum 65. Lebensjahr arbeiten. Weitere 22% streben sogar an, noch länger im Berufsleben zu bleiben, in der Generation 50+ sind es sogar 27%.

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