Der Bundesrat beschliesst nationale Gleichstellungsstrategie

50 Jahre nach Einführung des Frauenstimmrechts identifiziert der Bundesrat Handlungsbedarf vor allem in vier Bereichen:

• In der Gleichstellung im Erwerbsleben: Frauen verdienen heute noch im Durchschnitt ca. 19% weniger als Männer in vergleichbaren Positionen.
• In der besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie: Fehlende Vereinbarkeit hält Frauen oft vom Arbeitsmarkt fern und hindert auch umgekehrt viele Männer daran, mehr familiäre Aufgaben zu übernehmen. Dies geht im Falle von Trennungen mit finanziellen Risiken für beide Parteien einher.
• In der Prävention von Gewalt: 70% der Opfer häuslicher Gewalt sind Frauen.
• In der Bekämpfung von geschlechtsspezifischer Diskriminierung.

Die vorrangigen Massnahmen zu dieser Strategie sollen nach Mitteilung des Bundesrats bis Ende Jahr konkretisiert und bis 2023 verabschiedet oder umgesetzt werden. Ende 2025 wird eine erste Bilanz zur Strategie gezogen. Sie sind sowohl national als auch international ausgerichtet und in einer engen Zusammenarbeit mit Kantonen, Städten, Gemeinden und verschiedenen Interessensgruppen definiert worden.

Die Massnahmen umfassen Sensibilisierungs- und Informationskamagnen sowie Schulungen, die Gewaltprävention zum Thema haben und eine bewusste Umsetzung von Chancengleichheit in Institutionen fördern sollen. Der Bund verpflichtet sich Instrumente zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf weiterzuentwickeln und das Altersarmutsrisiko für alleinerziehende Mütter und Väter zu reduzieren. Die berufliche Gleichstellung der Geschlechter soll darüber hinaus mit entsprechenden Neuregelungen bei Renten und Förderung des Frauenanteils in bestimmten Berufsgruppen erreicht werden.(he)

Ausführliche Nachricht des Bundesrats