95% der Affenpocken-Ansteckungen durch sexuelle Kontakte

Montag, 25. Juli 2022
95% der Affenpocken-Fälle sind laut einer US-amerikanischen Studie die Folge einer Infektion durch sexuelle Kontakte. Für die Untersuchung werteten Wissenschaftler 528 bestätigte Infektionen in 16 Ländern zwischen dem 27. April und dem 24. Juni aus.

«Es ist wichtig zu betonen, dass die Affenpocken keine Geschlechtskrankheit im traditionellen Sinne sind; sie können durch jede Art von engem körperlichen Kontakt übertragen werden», erklärte John Thornhill, Autor der Studie, die am Donnerstag im Fachmagazin «New England Journal of Medicine» veröffentlicht wurde. «Unsere Arbeit legt aber nahe, dass die meisten Übertragungen in Verbindung mit sexueller Aktivität stehen - hauptsächlich, aber nicht ausschliesslich zwischen Männern, die Sex mit Männern haben.»

Der Studie zufolge waren 98% der Infizierten homosexuelle oder bisexuelle Männer. 41% waren mit dem HI-Virus infiziert, das Medianalter betrug 38 Jahre.

Wegen der Ausbreitung der Affenpocken ist das Notfallkomitee der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu Beratungen über die Frage zusammengekommen, ob ein weltweiter Gesundheitsnotstand ausgerufen werden soll. Das Ergebnis der Beratungen liegt noch nicht vor.

Ausbreitung seit Mai

Bei den Affenpocken handelt es sich um eine weniger gefährliche Verwandte der seit etwa 40 Jahren ausgerotteten Pocken, die üblicherweise in West- und Zentralafrika vorkommt. Seit Mai breiten sich die Affenpocken aber auch in anderen Ländern aus, vor allem in Westeuropa, darunter auch in der Schweiz. Zu den typischen Symptomen der Krankheit gehören hohes Fieber, geschwollene Lymphknoten und Windpocken-ähnliche Pusteln. Übertragen wird die Krankheit durch engen Körper- und Hautkontakt. (sda afp)

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