Studie: Männer sind glücklicher als Frauen

Dienstag, 25. Januar 2022
Schweizerinnen und Schweizer sind am glücklichsten. Das zeigt eine länderübergreifende Studie der AXA. Trotzdem litt auch hierzulande fast jede dritte Person schon einmal an mentalen Problemen. Darüber hinaus zeigt die Studie: Frauen sind tendenziell weniger glücklich als Männer.

Eine im Herbst 2021 durchgeführte Studie der AXA Gruppe zeigt: 27% der Befragten aus den verschiedenen Ländern hatten schon einmal mit mentalen Problemen zu kämpfen. Das entspricht auch dem Schweizer Durchschnitt. Zu ihrem Zustand in der Vorwoche befragt, gaben insgesamt 49% der befragten Schweizerinnen und Schweizer an, sich gestresst gefühlt zu haben. 33% litten gemäss eigenen Angaben in den letzten sieben Tagen an Depressionen, 14% an Angstzuständen.

Pandemie hat auch positive Effekte

Fast 50% der Studienteilnehmenden gaben an, dass die Coronakrise einen anhaltenden Effekt auf ihre mentale Gesundheit hat. Trotzdem bringt die Krise auch positives hervor: So sagten 34% der Befragten aus, dank der Pandemie besser mit grossen Herausforderungen fertigzuwerden. Zudem hat in der Bevölkerung die gegenseitige Rücksichtnahme aufeinander zugenommen. Dies denken 24% der Studienteilnehmenden, gegenüber 12% , die das Gegenteil feststellen. Das ist insofern bemerkenswert, als dass gerade im letzten Jahr auch in der Schweiz aufgrund der Pandemie immer häufiger von einer deutlichen Spaltung in der Gesellschaft gesprochen wurde. Ebenfalls fällt es 70% der Befragten leicht, sich Personen anzunähern und ihnen zu vertrauen – mehr als im europäischen Schnitt – was dem in der Allgemeinheit oft gezeichneten Bild der eher verhaltenen Schweizer Bevölkerung widerspricht.

Unterschiede bei Alter und Geschlecht

Schweizerinnen und Schweizer sind im Ländervergleich am glücklichsten. Auffallend ist, dass Männer in fast allen Ländern – auch in der Schweiz – glücklicher sind als Frauen. Die Studie erklärt dies damit, dass Frauen beispielsweise eher von Jobunsicherheit betroffen sind als Männer. Nur 69% der Frauen, und somit 10% weniger als Männer, geben an, von ihren eigenen Fähigkeiten überzeugt zu sein. Zudem tendieren 28% der befragten Frauen dazu, in negativen Gedankenmustern zu verweilen – bei den Männern sind es 23%. Unterschiede zeigen sich auch beim Alter: Je älter die Studienteilnehmenden sind, desto besser ist ihr allgemeines, mentales Wohlbefinden. Entsprechend haben jüngere Personen häufiger mit mentalen Problemen zu kämpfen. Die Altersklasse zwischen 18 und 24 Jahren litt im letzten Jahr häufiger an einem schlechten, mentalen Allgemeinzustand (21%) als die Altersklasse zwischen 65-75 Jahren (6%). Die Gründe dafür finden sich beispielsweise in der meist noch ungewisseren Zukunft und offenen Karriereplänen der jungen Personen. Zudem sind ihre Beziehungen oftmals weniger gefestigt und es fehlt an genügend Selbstakzeptanz, die sich beim Älterwerden stärker entwickelt.

Arbeitsumfeld als wichtiger Indikator für Zufriedenheit

Für die Mehrheit der Befragten bildet das enge Umfeld, also die Familie, den grössten Einflussfaktor auf das mentale Allgemeinbefinden. Das Nachgehen einer sinnvollen Arbeit folgt an nächster Stelle und hatte im letzten Jahr für über 40% – und somit für 13% mehr Personen als im europäischen Schnitt – einen positiven Effekt auf ihre mentale Gesundheit. Dr. Dalit Jäckel-Lang, Leiterin Prävention bei der Stiftung Pro Mente Sana, unterstreicht laut Medienmitteilung der AXA die Relevanz des Aspekts: «Ein gutes Arbeitsumfeld ist ein essenzieller Faktor für die eigene psychische Gesundheit. Umgekehrt ist die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden aber auch ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Firma. Es lohnt sich und zahlt sich deutlich aus, wenn Arbeitgeber in die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden investieren». Doch auch in der Schweiz läuft es nicht allen rund bei der Arbeit: Zwar werden das eigene Arbeitsumfeld, die Sicherheit am Arbeitsplatz sowie die Arbeitskultur mehrheitlich als positiv bewertet. Dennoch leiden 22% der Befragten unter Stress aufgrund von zu viel Leistungsdruck und 30 Prozent sehen sich einer ungewissen, beruflichen Zukunft ausgesetzt.

Zur Studie

Die «Mind Health Study 2022» der AXA entstand in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut Ipsos und soll zur Entstigmatisierung mentaler Gesundheitsprobleme beitragen. In drei asiatischen und acht europäischen Ländern, darunter der Schweiz, wurden im Herbst 2021 je 1000 Personen zwischen 18 und 75 Jahren online zum Thema mentale Gesundheit befragt.

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