63% der Lohnverhandlungen führen nicht zu einer Lohnerhöhung

Dienstag, 20. Mai 2025
Die Wahrscheinlichkeit, dass Schweizer Stellensuchende und Arbeitnehmende Lohnverhandlungen führen, ist geringer als in der EU. Ebenso ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass diese Verhandlungen erfolgreich sind.

In den letzten 12 Monaten haben fast die Hälfte (48%) der Arbeitnehmenden in der EU versucht, eine Lohnerhöhung auszuhandeln. In der Schweiz waren es nur 35%. Von jenen, die eine Lohnerhöhung forderten, waren in der EU 47% erfolgreich, in der Schweiz nur 37%. Die geht aus der Talent Trends 2025 von Michale Page hervor.

Die meisten Arbeitnehmenden sind offen für neue Job-Angebote

Im europäischen Vergleich sind Schweizer Arbeitnehmende am wenigsten zufrieden mit ihrem Arbeitsplatz (47% gegenüber 52% in der EU). 76% der Personen in der Schweiz gehen davon aus, ihren Job innerhalb der nächsten drei Jahre zu wechseln und 93% zeigen sich offen für neue Angebote. Zum Vergleich: In Deutschland planen 70% einen Wechsel im selben Zeitraum, in Frankreich sind es 59%. Im gesamten EU-Raum sind 89% offen für neue berufliche Herausforderungen.

Schweizer Arbeitnehmende haben dafür einen deutlich leichteren Zugang zu flexiblen und hybriden Arbeitsmodellen: 73% nutzen diese Optionen, während es im EU-Durchschnitt nur 55% sind. Dementsprechend sind finanzielle Vorteile für sie besonders wichtig. Laut der aktuellen Michael Page Candidate Pulse Studie spielen bei Gehaltsverhandlungen neben dem Lohn auch weitere finanzielle Vorteile eine zentrale Rolle. Dazu zählen attraktive Pensionskassen-Konditionen (86%), eine private Krankenversicherung (73%) oder Aktien des Unternehmens (63%).

Angestellte, die keine Lohnerhöhung erhielten, richteten ihren Fokus häufig auf nicht-monetäre Zusatzleistungen. Am häufigsten wünschten sich die Angestellten Zugang zu Weiterbildungen (35%).

Lohn ist nicht alles: Unternehmenskultur zählt

Bei der Entscheidung für ein Jobangebot messen Schweizer Arbeitnehmende dem Lohn und der Unternehmenskultur etwa gleich viel Bedeutung bei (jeweils 75%). In Deutschland und Frankreich spielt zwar der Lohn eine ebenso wichtige Rolle, die Unternehmenskultur hingegen ist weniger entscheidend (DE: 62%, FR: 69%).

Zudem sind 74% der Beschäftigten in der Schweiz der Meinung, dass ihre Vorgesetzten nicht transparent über die Lohnstrukturen kommunizieren. Dieser Wert liegt über dem EU-Durchschnitt von 64%. Diese mangelnde Offenheit zeigt sich in der Schweiz auch in anderen Bereichen.

Auch bei neuen Technologien wie generativer KI (GenAI) bleibt Transparenz eine Herausforderung. Über die Hälfte der Schweizer Arbeitnehmenden (55%) nutzt im Arbeitsalltag bereits GenAI-Tools wie ChatGPT oder Microsoft Copilot, im Vergleich zu 40% im EU-Durchschnitt. Trotz dieser höheren Nutzungsrate fühlt sich jedoch jeder vierte Schweizer Arbeitnehmende unzureichend darauf vorbereitet, mit diesen Technologien zu arbeiten.

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