Gemäss der Arbeitsvolumenstatistik (AVOL) des Bundesamts für Statistik (BFS) lag die Anzahl Arbeitsstunden sämtlicher erwerbstätiger Personen in der Schweiz im Jahr 2024 bei 8.117 Milliarden, was im Vergleich zum Vorjahr einem Plus von 0.1% entspricht. Dieser leichte Anstieg sei auf die Zunahme der Arbeitsstellen (+0.8%) zurückzuführen, die jedoch durch eine Abnahme der tatsächlichen Jahresarbeitszeit pro Arbeitsstelle (–0.7%) fast ganz kompensiert wurde. Diese Abnahme wiederum ist auf einen Rückgang der tatsächlichen wöchentlichen Arbeitszeit pro Stelle zurückzuführen, da die durchschnittliche Anzahl Normalarbeitswochen pro Arbeitsstelle unverändert blieb.
Wöchentliche Arbeitszeit unter 42 Stunden
Von 2019 bis 2024 verringerte sich die tatsächliche wöchentliche Arbeitszeit der Vollzeitarbeitnehmenden (ohne Arbeitnehmende in eigener Firma) um 50 Minuten auf 40 Stunden und 4 Minuten. Dies erklärt sich durch einen Rückgang der vertraglich festgelegten wöchentlichen Arbeitszeit (–6 Minuten auf 41 Stunden und 47 Minuten) und der wöchentlichen Überstunden (–13 Minuten auf 37 Minuten) sowie durch die Zunahme der wöchentlichen Dauer der Absenzen (+31 Minuten auf 2 Stunden und 20 Minuten). Im selben Zeitraum stieg die Zahl der Ferienwochen um 0.3 Tage auf 5.2 Wochen pro Jahr.
Die höchste tatsächliche Arbeitszeit pro Woche wurde mit 44 Stunden und 35 Minuten bei den Vollzeitarbeitnehmenden des Primärsektors (Land- und Forstwirschaft) registriert. Dahinter folgen die Branchen «Kredit- und Versicherungsgewerbe» (41 Stunden und 2 Minuten), «Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen» (40 Stunden und 43 Minuten) sowie «Information und Kommunikation» (40 Stunden und 38 Minuten). Die kürzeste tatsächliche Arbeitszeit wurde mit 39 Stunden und 18 Minuten bei «Immobilien und sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen» verzeichnet.
Zunahme der gesundheitsbedingten Absenzen
Gesundheitsbedingte Absenzen (Krankheit oder Unfall) machten 2024 mit 66.8% den grössten Teil des jährlichen Absenzenvolumens der Arbeitnehmenden aus. Zwischen 2023 und 2024 stieg die durchschnittliche jährliche Anzahl gesundheitsbedingter Absenzen bei den Vollzeitarbeitnehmenden von 7.6 auf 8.5 Tage pro Arbeitsstelle. Am wenigsten Absenzen gab es in den Branchen «Information und Kommunikation» (5.4 Tage pro Jahr), «Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen» (6 Tage) und «Kredit- und Versicherungsgewerbe» (6.7 Tage). Die längsten Absenzen wurden in den Branchen «Immobilien und sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen» (11.5 Tage) sowie «Verkehr und Lagerei» (10.9 Tage) registriert.
Bei den Berufshauptgruppen hängt die Dauer der gesundheitsbedingten Absenzen stark mit dem Qualifikationsniveau des ausgeübten Berufs zusammen. Am wenigsten Absenztage wurden 2024 bei den Berufen mit dem höchsten Qualifikationsniveau registriert (5.7 Tage bei Führungskräften sowie intellektuellen und wissenschaftlichen Berufen). Demgegenüber wurden bei den Berufen mit dem tiefsten Qualifikationsniveau am meisten Absenzen verzeichnet (13.5 Tage bei Hilfsarbeitskräften).
Schweizer arbeiten 4 Wochenstunden mehr als EU-Durchschnitt
Für internationale Vergleiche muss laut BFS die Berechnungsmethode der Arbeitszeit angepasst werden. Die wichtigste Änderung besteht darin, dass Personen, die während einer ganzen Woche abwesend sind, ausgeklammert werden, wodurch die Arbeitszeit deutlich höher ausfällt. Gemäss dieser Berechnung lag die tatsächliche wöchentliche Arbeitszeit der Vollzeitarbeitnehmenden in der Schweiz im Jahr 2024 bei 42 Stunden und 29 Minuten. Damit verzeichnete die Schweiz den höchsten Wert der EU/EFTA-Länder. Belgien (36 Stunden und 14 Minuten) und die Niederlande (36 Stunden und 32 Minuten) wiesen die tiefsten Werte auf. Der EU-Durchschnitt lag bei 38 Stunden und 2 Minuten.