So tickt die Schweizer Gen Z im Beruf

Mit den heute 18- bis 29-Jährigen ist die Generation Z in der Schweizer Arbeitswelt angekommen und wird in den kommenden Jahren unser Arbeitsumfeld mitprägen. Auffallendes Merkmal junger Berufstätiger ist die Unverbindlichkeit: In der Deutschschweiz sind 72% der 18- bis 29-Jährigen offen für einen Stellenwechsel und nur rund die Hälfte kann sich vorstellen, noch länger als zwei Jahre im aktuellen Unternehmen zu bleiben. Und das, obwohl die deutliche Mehrheit (79%) mit dem aktuellen Job zufrieden ist.

Freude an der Arbeit über Ü50 am ausgeprägtesten

Mit zunehmendem Alter sinkt der Anteil der Wechselwilligen (von 72 auf 44%), obwohl die Zufriedenheit mit dem derzeitigen Job nur etwas höher ist als bei Generation Z (85 vs. 79%). Das geht aus einer neuen Generationen-Auswertung des Recruiting-Spezialisten onlyfy by XING hervor. Die Generation Z ist zudem mit etwas weniger Freude bei der Arbeit als ältere Generationen. Während 66% der 18- bis 29-Jährigen angeben, dass ihnen ihr Beruf Freude macht, liegt der Wert bei älteren Altersgruppen höher und erreicht bei den Über-50-Jährigen 83%.

Gen Z sieht selten langfristige Perspektiven im Job

Die Lust auf Neues im Beruf ist bei Berufstätigen der Generation Z ausgeprägt. 72% der 18- bis 29-Jährigen sind entweder offen für eine neue Stelle oder planen bereits konkret einen Wechsel. Die Wechselbereitschaft liegt bei den 30- bis 39-Jährigen auf dem gleichem Niveau (73%), nimmt aber ab 40 Jahren deutlich ab.

Knapp jede und jeder vierte Arbeitnehmende der Generation Z (23%) kann sich nicht vorstellen, noch länger als ein weiteres Jahr beim aktuellen Arbeitgeber tätig zu sein. Ebenso viele (23%) würden es maximal noch ein bis zwei Jahre aushalten. Damit ist der berufliche Planungshorizont in der Generation Z deutlich kürzer als bei den übrigen Altersgruppen. Nur 4% der 18- bis 29-Jährigen könnten sich vorstellen, bis zur Pensionierung beim aktuellen Arbeitgeber zu bleiben.

Zu wenig Lohn, schlechte Chefs und Lust auf Abwechslung lassen Junge weiterziehen

Vor allem zu wenig Lohn (41%), Unzufriedenheit mit der direkten Führungskraft (32%), generelle Lust auf Abwechslung (31%) und ein hohes Stresslevel (29%) lassen Arbeitnehmende der Gen Z mit einer neuen Stelle liebäugeln. Auch bei den Älteren sind dies die hauptsächlich ausschlaggebenden Faktoren.

Bei der Suche nach einem neuen Arbeitgeber achten deutschschweizer Berufstätige unter 30 vor allem auf einen guten Zusammenhalt unter Kolleginnen und Kollegen (56%). Es folgen als Kriterien ein höheres Gehalt (54%), flexible Arbeitszeiteinteilung (43%) und gutes Führungsverhalten (43%) sowie eine gute Unternehmenskultur (38%). Das sind Faktoren, auf die ältere Arbeitnehmende bei der Jobsuche gleichermassen und manchmal sogar noch etwas häufiger als die Generation Z achten. Mit 32% legen Mitglieder der Gen Z allerdings tendenziell mehr Wert als ältere Arbeitnehmende darauf, dass sich der Arbeitgeber für das psychische Wohlergehen der Mitarbeitenden engagiert.

Sinnerfüllung und Nachhaltigkeit keine typischen Gen Z-Themen

«Generation Purpose» – so wurden die Generationen Z und Y bereits zusammengefasst. Laut der aktuellen Auswertung ist der Wunsch nach Sinnerfüllung im Job aber keine Eigenart der jungen Generation. Während für 33% der Generation Z die Sinnerfüllung im Job ein wichtiges Kriterium für die Auswahl eines Arbeitgebers ist, liegt dieser Wert in den übrigen Altersgruppen sogar noch höher (30-39 Jahre: 43%, 40-49 Jahre: 59%, 50+ Jahre: 56%). Nachhaltiges Handeln des Arbeitgebers ist Berufstätigen aller vier Altersgruppen nahezu gleich wichtig.