«Zukünftig wird Flexwork eine noch viel wichtigere Rolle spielen»

Freitag, 14. Juli 2023 - Simon Bühler
Der Pensionskasse wird als Emloyee-Benefit eine zu geringe Bedeutung beigemessen, findet Christian Scherff. Zudem sieht er Verbesserungspotenzial bei der Absicherung von Flex Workern.

Zur Person

Christian Scherff verantwortet bei der Sammelstiftung Vita den Bereich Underwriting & Actuarial Services und engagiert sich als Umsetzungspartner und Mitautor für das Innosuisse-Projekt «Flexible Workforce».

Herr Scherff, warum engagieren Sie sich mit der Sammelstiftung Vita als Umsetzungspartner des Innosuisse-Projekts «Flexible Workforce»?

Wir engagieren uns aus zwei wesentlichen Gründen: Erstens wollen wir Aufklärungsarbeit leisten. Die Pensionskasse steht bei vielen Verantwortlichen und Mitarbeitenden nicht zuoberst auf der Liste, wenn es um Employee Benefits geht. Wer sich jedoch einmal mit dem Thema beschäftigt und eine entsprechende Beratung erhalten hat, sieht, wie viele Möglichkeiten es gibt, seine Mitarbeitenden in der beruflichen Vorsorge optimal abzusichern. Zweitens ist es wichtig, sich mit Trends auseinanderzusetzen. Denn zukünftig wird Flexwork eine noch viel wichtigere Rolle spielen. Deshalb soll gerade diese Mitarbeitergruppe nicht vergessen gehen. Alle Gruppen haben es verdient, nicht nur während der Erwerbsphase gut abgesichert zu sein, sondern insbesondere auch nach der Pensionierung.

Die Projektergebnisse zeigen, dass in der beruflichen Vorsorge von Flexworkern die Absicherung mangelhaft ist. Warum ist das so und wie lässt sich dieses Problem ändern?

Vielen Unternehmensverantwortlichen ist gar nicht bewusst, dass dies ein Problem ist. Viel zu häufig wird nur eine Standard-BVG-Lösung im Unternehmen umgesetzt – ohne die Vorsorgelösung individuell an die spezifischen Bedürfnisse von Flexworkern anzupassen. Das Problem lässt sich beheben, indem die Vorsorgelösung so gestaltet wird, dass alle Mitarbeitergruppen gut abgesichert sind.

Um die bestehende firmeneigene Vorsorgelösung und ihre Kompatibilität für Flexworker zu analysieren, hat die Sammelstiftung Vita im Rahmen des Innosuisse-Projekts mit verschiedenen Partnern ein BVG-Rating-Modell entwickelt. Warum lohnt sich der Einsatz dieses Tools?

Mit Hilfe des Tools findet eine Bestandesaufnahme der aktuellen BVG-Lösung statt. Basierend auf dem Ergebnis und den resultierenden Handlungsempfehlungen lässt sich dann auf alle Mitarbeitenden abgestimmt eine individuelle Lösung entwickeln. Unternehmen, die ihre Vorsorgelösung den neuen Rahmenbedingungen angepasst haben, können damit im Bereich Vorsorge bei ihren bestehenden und potenziellen Mitarbeitern punkten. Nicht nur, weil sie sich so von den meisten ihrer Mitbewerber abheben, sondern auch, weil sie soziale Verantwortung übernehmen.

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