Ausgeruhte Menschen können negative Erinnerungen besser unterdrücken

Dienstag, 09. März 2021
Forscher der Universität New York untersuchten, ob erholsamer Schlaf eine Rolle beim Unterdrücken unliebsamer Erinnerungen spielt. Psychiatrische Störungen wie Depressionen werden häufig von Schlafstörungen begleitet.

Menschen gehen individuell unterschiedlich mit unangenehmen Erinnerungen um. Über die Ursachen der Fähigkeit, unangenehme Erinnerungen zu unterdrücken, ist jedoch wenig bekannt. Forscher der Universität von New York haben die Hypothese getestet, dass für eine erfolgreiche Gedächtniskontrolle Schlaf eine Rolle spielt. Im Studienszenario versuchten die Probanden nach nächtlichem Schlaf bzw. totalem Schlafentzug das Eindringen von emotional negativen und neutralen Szenen zu unterdrücken, wenn sie mit Erinnerungen konfrontiert wurden. Dazu zeigte man ihnen am Tag zuvor Portraitfotos, die jeweils mit negativen und positiven weiteren Fotos kombiniert wurden.

Am folgenden Tag nach der durchwachten bzw. durchschlafenen Nacht mussten die Teilnehmer zu den Portraitfotos wieder die zugehören Bilder präsentieren.

Bei der Gruppe mit Schlafentzug wurden signifikant mehr Intrusionen (erfolglose Unterdrückungen) als die Gruppe ohne Schlafentzug beobachtet. Während bei den ausgeruhten Teilnehmern die Unterdrückung von aversiven Erinnerungen die psychophysiologischen Anzeichen des negativen Affekts reduzierte, gab es bei den Teilnehmern mit Schlafentzug keinen solchen Effekt. Die Ergebnisse liessen vermuten, so die Forscher, dass Schlafentzug die präfrontale Kontrolle über mediale Temporallappenstrukturen, die Gedächtnis und Emotionen unterstützen, stört. Diese Daten wiesen demzufolge auf eine wichtige Rolle von Schlafstörungen bei der Aufrechterhaltung und Verschlimmerung von psychiatrischen Zuständen hin, die durch anhaltende, unerwünschte Gedanken gekennzeichnet sind. (he)

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