Neun von zehn Schweizern sind mit sich selbst eher bis sehr zufrieden und schätzen auch ihre Gesundheit eher gut bzw. sehr gut ein. Nach ihrer körperlichen Verfassung gefragt, empfinden gut die Hälfte (52%) diese als sehr gut oder gut, wie eine repräsentative Umfrage zeigt, die das Befragungsinstitut GfK im Auftrag der Groupe Mutuel durchgeführt hat.
Diese Werte sind damit seit der Pandemie stark angestiegen, obwohl ein Drittel der Schweizer gleichzeitig angibt, keinen Sport zu treiben, und sich fast die Hälfte (46%) als leicht bis stark übergewichtig bezeichnet. Mental schneiden die Schweizer ebenfalls grundsätzlich nicht schlecht ab: Fast 60% bewerten ihren psychischen Zustand als sehr gut bzw. gut. Dazu kommen weitere 38%, die ihn als zumindest eher gut einschätzen.
Frauen und jungen Menschen geht es schlechter
Eine Erkenntnis springt allerdings ins Auge: Bei fast allen Indikatoren schneiden die Frauen sowie jüngere Personen zwischen 15 und 34 Jahren schlechter ab. Während sich 17% der Männer bei sehr guter Gesundheit wähnen, sind dies bei den Frauen nur 13%. Letztere schätzen auch ihre körperliche Verfassung schlechter ein, sie sind unzufriedener und treiben weniger Sport.
Auf ihre mentale Gesundheit angesprochen, bewerten diese nur 18% der Frauen als sehr gut, gegenüber 25% der Männer. Wie mehrere jüngere Studien bereits aufgezeigt haben, fühlen sich auch junge Menschen psychisch schlechter: Während bei Personen über 55 Jahren über die Hälfte die eigene mentale Gesundheit als sehr gut bewertet, sind dies bei den unter 34-Jährigen nur 14%. Junge Menschen fühlen sich zudem besonders oft einsam. Mehr als die Hälfte von ihnen war manchmal bis sehr häufig einsam, während dies bei den über 55-Jährigen nur in einem Viertel der Fälle zutraf.
Immerhin: Es ist kein Tabu mehr, sich Hilfe zu holen. Gut ein Viertel der Schweizer Bevölkerung war bereits einmal wegen psychischer Leiden in Behandlung. Gegenüber digitalen Tools, die konkrete Hilfestellung bieten, besteht dagegen noch eine gewisse Skepsis: Nur knapp ein Drittel der Befragten würde eine Therapie per Videoanruf in Betracht ziehen.
Stress ist weit verbreitet
Frauen und junge Menschen sind auch häufiger gestresst. Während das Stresslevel in der Schweizer Bevölkerung mit 71% zumindest manchmal Gestresster generell hoch ist, bezeichnen sich gar knapp 40% der Frauen und jungen Menschen als sehr häufig oder häufig gestresst (gegenüber 21% der Männer und nur 12% der über 55-Jährigen). Stressfaktor Nummer 1 ist dabei für ein Drittel der Befragten das Arbeitsleben, danach folgen mit Abstand die finanzielle Situation (18%) und das Privatleben (15%). Nur bei den über 55-Jährigen figurieren die Gesundheit und globale Ereignisse zu jeweils einem Fünftel als grössere Stressoren.