Die Generation Z blickt zuversichtlich in die Zukunft

Donnerstag, 09. Februar 2023
Klimawandel, Ukraine-Konflikt, Corona, Inflation: Junge Menschen haben genügend Gründe, verschreckt in die Zukunft zu blicken. Dass die Generation Z deswegen den Mut verloren hätte und in Lethargie versinke, ist ein weit verbreiteter Mythos: Wie eine Studie von «Der Pragmaticus» zeigt, sind die Jungen zufriedener, zuversichtlicher und mutiger als gedacht.

Ganze 86% der Schweizer Jugend sind mit ihrem Leben sehr oder eher zufrieden (Ö 83%, D 81%). Auch die eigenen Karrierechancen werden positiv eingeschätzt: 69% der jungen Schweizer sind sich sicher, dass ihre beruflichen Wünsche in Erfüllung gehen werden (Ö 64%, D 63%). Eine Mehrheit erwartet sich, es einmal gleich gut oder besser zu haben als die Eltern (D 62%, Ö 58%, CH 66%).

Die grössten Sorgen wegen Umwelt und Klima

«So optimistisch die Jugend für ihr eigenes Leben ist, so düster sind die Erwartungen für die Gesellschaft», schreibt Studienleiter Bernhard Heinzlmaier. Die multiplen Krisen haben ihr Vertrauen in die Politik erschüttert. Immerhin sind 63% der Schweizer Jungen besorgt, dass der Staat immer mehr Einfluss auf ihr Leben nimmt (Ö 66%, D 58%). Die grössten Sorgen bereiten der Jugend in allen drei Ländern Umwelt- und Klimathemen, sie rangieren vor Inflation, Krieg und anderen Bedrohungen.

Gesundheit sehr erstrebenswert

Ebenso eindeutig beantworten die Befragten in allen drei Ländern die Frage nach ihren Wünschen für die Zukunft: Körperliche Gesundheit und dann psychische Gesundheit rangieren weit vor anderen Themen wie Ehepartner oder Eigenheim. Allerdings erwarten 59% der Schweizer, das man vermehrt mit psychischen Problemen zu kämpfen haben wird (Ö 51%, D 52%).

Wirtschaft im Wandel

Die jungen Schweizer erwarten Veränderungen in der Arbeitswelt. So denken 49%, dass sie zukünftig mehr von zu Hause arbeiten werden (Ö 52% D 52%). Gar 60% glauben, dass Roboter sie im Beruf und im Alltag unterstützen werden (Ö 52% D 51%). Lediglich 38% der Schweizer erwarten, dass die Digitalisierung im Alltag zunimmt hier unterscheiden sie sich deutlich von ihren Altersgenossen in Österreich und Deutschland (je 52%). Die jungen Schweizer erwarten dafür zu 64%, dass bargeldloses Zahlen der Normalfall sein wird (Ö 49% D 53%).

Männer zufriedener als Frauen

Deutliche Unterschiede zeigten sich zwischen den Geschlechtern: In Deutschland und der Schweiz ist die Lebenszufriedenheit der Männer doppelt so hoch wie die der Frauen. Junge Frauen machen sich nicht nur mehr Sorgen um die Zukunft der Gesellschaft, sondern sind eher bereit, sich für Themen wie Menschenrechte, Tierschutz und Umwelt zu engagieren. Fast doppelt so viel junge Frauen wie Männer glauben, dass die Klimakrise in 20 Jahren ausser Kontrolle sein wird.

Über die Studie

In der repräsentativen Umfrage – durchgeführt vom Institut für Jugendkulturforschung im Auftrag von «Der Pragmaticus» – wurden je 1000 Jugendliche aus Deutschland und Österreich sowie 500 Jugendliche aus der Schweiz im Alter von 16 bis 29 über ihre Erwartungen für die Zukunft befragt. Begleitend dazu erzählten junge Menschen in Fokusgruppen von ihrer Weltsicht.

Artikel teilen


Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.

Folgen sie uns auf