Zahlen zu Unfällen und Krankheiten

Montag, 25. März 2024 - Gregor Gubser
Unfälle und Krankheiten kosten die Arbeitgebenden und die Versicherungen viel Geld. Die Zahlen zeigen, dass Prävention hilft, Leid zu mindern und kosten zu reduzieren.

Im Jahr 2022 wurden fast 300000 Berufsunfälle (BU) und über 600000 Nichtberufsunfälle registriert (Grafik 1). Betrachtet man das Fallrisiko – die Anzahl der gemeldeten Unfälle pro 1000 Vollzeitstellen – sowie das Risiko eines tödlichen Unfalls, so ist über die letzten 40 Jahre ein deutlicher Rückgang zu beobachten (siehe Grafiken 2 und 3). Das mag teilweise an einer veränderten Arbeitsmarktstruktur liegen – eine Verschiebung der Arbeitsplätze von Landwirtschaft und Industrie hin zum Dienstleistungssektor –, aber auch an den Präventionsbemühungen der Unfallversicherer und allen voran der Suva (siehe Interview mit Adrian Bloch).

Zunahme der Absenzen

Die Kosten der Arbeitgebenden sind zunächst Prämien für die Unfall- und die (freiwillige) Krankentaggeldversicherung. Hinzu kommen direkte (Lohnfortzahlung) und indirekte (Umtriebe, Arbeitsverzögerungen, Mitarbeitersuche) Kosten im Betrieb, die durch die Ausfälle verursacht werden. Grafik 4 zeigt, dass die jährlichen Absenzen (in Stunden pro Stelle), die auf Krankheiten oder Unfälle zurückzuführen sind, in der jüngsten Vergangenheit deutlich gestiegen sind. Die Gründe für den Anstieg dürften vielfältig sein. Angesichts der Abnahme des Unfallrisikos ist davon auszugehen, dass vor allem die Absenzen wegen Krankheit zugenommen haben. Eine Folge der Corona-Pandemie? Vermehrte psychische Erkrankungen? Auf jeden Fall ein Hinweis darauf, dass sich Investitionen in betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) lohnen dürften (siehe Artikel von Thomas Brändli). Zum Vergleich: Auch die Absenzen im Zusammenhang mit dem Mutterschaftsurlaub sind auf deutlich tieferem Niveau angestiegen, während die Absenzen wegen Militär-, Zivildienst oder Zivilschutz rückläufig sind.

Steigende Gesundheitskosten

Die Gesundheitskosten steigen stetig (Grafik 5). Diese Erkenntnis ist nicht neu, denn seit Jahren sucht die Politik nach Lösungen, um den steigenden Krankenkassenprämien Einhalt zu gebieten. Die Gründe für den Kostenanstieg sind bekannt: Mengenausweitung sowie der Fortschritt der Medizin.

Demgegenüber sind die Kosten der Unfallversicherung leicht rückläufig. Das liegt in erster Linie am Rückgang des Fallrisikos, wird aber teilweise von steigenden Behandlungskosten aufgrund des medizinischen Fortschritts wieder egalisiert. Immerhin, die durchschnittlichen Prämien der Suva sind leicht gesunken (Grafik 6).

Artikel teilen


Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.

Folgen sie uns auf