Gesundheitszustand der Schweiz verschlechtert sich laut Umfrage

Montag, 18. September 2023
Der gefühlte Gesundheitszustand der Schweizer Bevölkerung hat sich im Vergleich zum Beginn der Corona-Pandemie deutlich verschlechtert. Laut einer neuen Umfrage gaben 34% der Befragten an, sich nicht ganz gesund zu fühlen. Entgegen ursprünglicher Befürchtungen hat die Flexibilisierung der Arbeit nicht zu zusätzlichem Druck geführt.

Vor allem bei über 65-Jährigen hat sich der gefühlte Gesundheitszustand verschlechtert, wie aus der «CSS-Gesundheitsstudie» hervorgeht. Fast jede zweite Person dieser Alterskategorie gab an, sich nicht ganz gesund zu fühlen. Drei Jahre zuvor waren es lediglich 30%. Mehr als zwei Drittel der sich krank fühlenden Personen gaben an, dass sie oft an Müdigkeit und Erschöpfung litten. Es sei dabei nicht ausgeschlossen, dass die Erschöpfung auch auf Covid-Erkrankungen zurückzuführen sei, so die Verfasser des Berichts.

Jeder dritten Person geht es nicht so gut

Als grösste Herausforderung für die Schweiz identifizierte die Studie die mentale Gesundheit. Nur gut zwei Drittel der Bevölkerung gehe es zumindest meistens gut. 2021 seien es noch drei Viertel gewesen. Im Schnitt gehe es jungen Erwachsenen schlechter als der übrigen Bevölkerung, heisst es im Bericht. Am tiefsten seien die Werte aber bei Frauen zwischen 41 und 50 Jahren. Das sei das Lebensalter, in dem sich beruflicher und familiärer Stress oft vermischten.

Zu wenig Therapieangebote für psychische Probleme

Psychisch am robustesten zeigten sich weiterhin Seniorinnen und Senioren. Allerdings zögern über 65-Jährige laut dem Bericht auch am meisten, damit, Hilfe zu holen, wenn es ihnen nicht gut geht. Über alle Altersgruppen hinweg gaben knapp 40% derjenigen mit psychischen Probleme an, professionelle Hilfe in Anspruch genommen zu haben. Wie aus dem Bericht weiter hervorgeht, wäre dieser Wert höher, wenn es mehr Therapieangebote gäbe.

Entlastung dank flexibler Arbeitswelt

Einen speziellen Fokus legte der diesjährige Bericht auf die Arbeitsplatzsituation. Entgegen der Annahme, dass die räumliche und zeitliche Flexibilisierung der Arbeitswelt zu mehr Druck führe, sei diese von den Befragten als entlastend wahrgenommen worden. Dies weil sich die Arbeit an die eigene Tagesform und an private Angelegenheiten anpassen liesse.

Über die Studie

Für die «Gesundheitsstudie 2023» (PDF) wurden zwischen dem 6. und dem 29. Juni knapp 2500 Personen aus allen Landesteilen befragt. Die Ergebnisse seien repräsentativ für die sprachintegrierte Bevölkerung ab 18 Jahre. Umgesetzt wurde die Umfrage vom Forschungsinstitut Sotomo.

Artikel teilen


Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.

Folgen sie uns auf