WHO sieht Covid-19 weiter als Bedrohung

Montag, 15. Januar 2024
Das Corona-Virus kursiert weiterhin und viele Erkrankte leiden längerfristig unter Symptomen wie starke Ermüdung oder Herzerkrankungen. Daher sei es weiterhin wichtig, Infektionen zu vermeiden.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) betrachtet den Umgang mit Covid-19 weltweit mit Sorge. «Obwohl wir nicht in einer Krise sind, bleibt Covid-19 weiterhin eine Bedrohung der globalen Gesundheit», sagte Corona-Expertin Maria Van Kerkhove.

Schutzmassnahmen weiterhin wichtig

Es werde zu wenig geimpft, und die Menschen ergriffen zu wenig Schutzmassnahmen. Dazu gehört nach ihren Angaben, dass dort, wo viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen, Masken getragen werden, Leute bei Anzeichen von Krankheit zu Hause bleiben und Räume gut gelüftet werden. Die Impfstoffe schützten vor schweren Verläufen. Besonders Ältere über 75 und jüngere mit anderen Krankheiten oder schwachem Immunsystem sollten alle sechs bis zwölf Monate eine Auffrisch-Impfung erhalten.

Längerfristige Komplikationen bei 6% der Menschen

Mehr getan werde müsse auch, um Langzeitfolgen einer Corona-Infektion besser zu untersuchen und zu behandeln. Nach Angaben von Van Kerkhove erleben nach Schätzungen 6% der Menschen, die eine Corona-Infektion mit Symptomen haben, längerfristige Komplikationen. Dazu gehören unter anderem starke Ermüdung, aber auch neurologische Leiden und Herzerkrankungen. Von längerfristigen Komplikationen ist die Rede, wenn Symptome mehr als drei Monate anhalten. Die WHO sei besorgt, welche Folgen in fünf oder mehr Jahren noch sichtbar seien. All dies seien gute Gründe, Infektionen möglichst zu vermeiden. 

Hohe Dunkelziffer

Die WHO kritisiert, dass in vielen Ländern kaum noch getestet werde. Die tatsächliche Zahl der Fälle dürfte weit über den gemeldeten Fällen liegen. Abwasser-Untersuchungen legten nahe, dass das Virus 2- bis 19-mal so viel zirkuliere, wie die gemeldeten Zahlen vermuten liessen. Bis Ende 2023 waren der WHO rund 7 Millionen Todesfälle durch Covid-19 gemeldet worden. Die wahre Zahl dürfte mindestens dreimal so hoch sein, wie Van Kerkhove sagte. (sda)

Artikel teilen


Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.

Folgen sie uns auf