Wirtschaftsnobelpreis geht an Claudia Goldin
Der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften geht in diesem Jahr an die US-Forscherin Claudia Goldin für ihre Arbeiten zur Rolle von Frauen am Arbeitsmarkt.
Mit mehr als 150’000 befragten Arbeitskräften aus mehr als 180 Ländern - darunter knapp 600 in der Schweiz - ist die Erhebung eine der grössten ihrer Art weltweit. Neuer internationaler Spitzenreiter ist Australien – vor den USA und Kanada. Im Vergleich der internationalen Metropolen belegt Zürich den Platz 19 - hinter Bangkok und Madrid. Der erste Platz geht auch dieses Jahr an London, gefolgt von Amsterdam (Platz 2) und Dubai (Platz 3).
Rund ein Viertel (23%) der befragten Arbeitskräfte sucht der Studie zufolge derzeit aktiv nach einem Job ausserhalb des eigenen Heimatlandes – globalen Herausforderungen wie geopolitische Spannungen, der anhaltenden Inflation und Sorge vor der Rezession zum Trotz. Auch der Anteil derer, die prinzipiell bereit wären, für einen Job ins Ausland zu gehen, ist weltweit auf einem stabil hohen Niveau von 63% (2020: 66%) – wenn auch geringer als vor der Corona-Pandemie (2018: 78%).
Unter den Befragten in der Schweiz ist die Bereitschaft jedoch deutlich geringer, für einen Job das Land zu verlassen: Nur knapp 9% suchen derzeit aktiv einen Job im Ausland. Top-Destinationen sind für die schweizerischen Befragten die USA, das Nachbarland Deutschland, gefolgt von Kanada und Österreich. Die Schweiz ist umgekehrt ein besonders attraktives Zielland für Menschen aus Bosnien und Herzegowina (15%), Deutschland, Italien und Österreich (jeweils 14%).
«Der demographische Wandel stellt den Arbeitsmarkt vor eine grosse Herausforderung», sagt JobCloud-CEO Davide Villa. «Uns gehen die Arbeitskräfte aus und ohne Zuwanderung werden wir unseren Wohlstand nicht halten können.» Laut Villa sei es eine riesige Chance, dass so viele Menschen für einen guten Job in die Schweiz kommen wollen. «Politik und Wirtschaft sollten hier noch enger zusammenarbeiten, um gemeinsam eine flexiblere und schnellere Integration in den Arbeitsmarkt zu fördern.»
Die globale Studie zeigt auch: In den meisten Fällen entscheidet das konkrete Jobangebot, ob Arbeitskräfte ins Ausland gehen möchten – und weniger, weil sie ein bestimmtes Land mit individuellen Vorteilen verbinden. Das gilt jedoch nur zum Teil auch für die Schweiz: Für mehr als drei Viertel der Befragten (77%) ist die Lebensqualität der Top-Grund, wieso sie sich für die Schweiz entscheiden. Erst auf Platz 2 folgt dann die Jobqualität mit knapp zwei Dritteln der Befragten (66%), während das Gesundheitssystem beispielsweise nur für etwa ein Drittel (36%) relevant ist.
Dabei erwarten 70% von ihren zukünftigen Arbeitgebern, dass sich diese um den Zuwanderungsprozess kümmern und bei der Beantragung von Visum und Arbeitserlaubnis sowie bei der Wohnungssuche unterstützen. «Im Wettbewerb um Arbeitskräfte aus dem Ausland werden diejenigen Unternehmen gewinnen, die ihren zukünftigen Mitarbeiterbedarf kennen und Talenten attraktive Arbeitsbedingungen sowie organisatorische Hilfestellung bieten, deshalb müssen auch einige alte Vorurteile in Frage gestellt werden.», sagt Orsolya Kovacs-Ondrejkovic, Associate Director der Boston Consulting Group und Co-Autor der Studie.
Die Arbeitsmarktstudie «Decoding Global Talent» der Boston Consulting Group und JobCloud, in Zusammenarbeit mit The Stepstone Group und The Network basiert auf mehr als 150 000 befragten Arbeitskräften aus mehr als 180 Ländern, darunter knapp 600 in der Schweiz. Damit ist die Erhebung weltweit eine der grössten ihrer Art. In der Umfrage wurden die Einstellungen von Arbeitskräften zu verschiedenen Themen erfragt, darunter ihre Bereitschaft, für die Arbeit ins Ausland zu ziehen, die Länder, in denen sie am liebsten arbeiten würden, ihre Gründe für die Wahl dieser Länder und ihre Erwartungen an ihre künftigen Arbeitgeber in einem neuen Land.
Der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften geht in diesem Jahr an die US-Forscherin Claudia Goldin für ihre Arbeiten zur Rolle von Frauen am Arbeitsmarkt.
Bis auf wenige Ausnahmen sind alle Branchen derzeit fleissig mit der Rekrutierung von neuen Mitarbeitern beschäftigt. Doch in vielen Sektoren sind die Schwierigkeiten, neue Angestellte zu finden, derzeit enorm. Und das, obschon die Schweiz gerade die höchste Arbeitslosigkeit seit 2010 hinter sich gebracht hat.
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