Arbeitgeberverband: Severin Moser löst Valentin Vogt ab

Dienstag, 27. Juni 2023
Am traditionellen Arbeitgebertag, dem Jahresanlass des Schweizerischen Arbeitgeberverbands wurde in Anwesenheit von Bundesrätin Viola Amherd der Präsidentenwechsel vollzogen.
Severin Moser wurde einstimmig zum neuen Präsidenten gewählt. Er führt den Spitzenverband der Wirtschaft in den 115 Jahren seines Bestehens als 14. Präsident. «Ich trete hier und heute in grosse Fussstapfen, wenn ich auf die bewegte Geschichte des Verbands schaue und besonders auch auf die letzten erfolgreichen zwölf Jahre unter der Führung meines Vorgängers», erklärte Moser. 
 
Moser ist Ökonom und Verwaltungsrat der Swisslife Holding AG. Er verfügt über fundierte Versicherungs- und Verbandserfahrung. Nach seinem Studium in Betriebswirtschaft an der Universität St. Gallen sammelte er erste berufliche Erfahrungen bei der Winterthur Gruppe (heute: AXA Schweiz). Anschliessend wechselte Severin Moser zur Allianz Versicherung. Bei der Allianz in München war er Vorsitzender des Vorstands. Danach kehrte er in die Schweiz zurück, als Vorsitzender der Geschäftsleitung der Allianz Schweiz. Moser war Vorstandsmitglied im Schweizerischen Versicherungsverband und Mitglied des Vorstandsausschusses des Schweizerischen Arbeitgeberverbands. 
 
Der 60-Jährige aus dem Zürcher Weinland ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter. In seiner Freizeit treibt er gerne Sport oder unterstützt junge Leichtathletik-Talente als Leiter des Nachwuchsförderprogramms bei Swiss Athletics.
 
Gewisse Kreise wollten die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt immer stärker regulieren, mahnte Moser bei seiner Antrittsrede. Diese würden am liebsten flächendeckende Mindestlöhne und einen stark ausgebauten Kündigungsschutz einführen. Oder eine staatlich verordnete Viertagewoche. «Unsere Firmen können nur das verteilen, was auch erwirtschaftet wurde. Erwirtschaftet in nationaler oder internationaler Konkurrenz.» Gerade als kleines Land mit wenig natürlichen Ressourcen sei die Schweiz auf eine hohe internationale Wettbewerbsfähigkeit angewiesen.
 
Vizepräsident Jean-Marc Probst bedankte sich im Namen des SAV bei Valentin Vogt für seine Arbeit als Präsident während der letzten zwölf Jahre. Der SAV habe sich seit dem Eintritt von Valentin Vogt 2011 nicht nur weiterentwickelt, sondern auch deutlich an Einfluss und Schlagkraft gewonnen, wie Direktor Roland A. Müller ausführte. Der SAV sei heute strategisch, personell und finanziell sehr gut aufgestellt.
 
Zum Schluss seiner Amtszeit zog Valentin Vogt Bilanz über die letzten 12 Jahre an der Spitze des SAV. «Wir mussten viel Kraft aufwenden und Überzeugungsarbeit leisten, damit unsere Rahmenbedingungen nicht schlechter wurden», resümierte Vogt. Als Unternehmer hätte er in seiner Amtszeit gerne eine Verbesserung der Rahmenbedingungen gesehen. Das war aber im politischen Umfeld, in dem der Nationalrat politisch stark nach links gerutscht ist, nicht zu erreichen.
 
Es werde nicht einfach, den Wohlstand zu halten. Das liberale Modell, das auf Eigenverantwortung setzt, und die föderalistischen Strukturen seien zunehmend gefährdet. Die vielen Krisen hätten dazu geführt, dass sich der Staat ausbreitet und immer mehr durchgreift, das sei eine gefährliche Entwicklung. «Hier müssen wir als Arbeitgeber Einhalt gebieten», mahnte Vogt.
 
Mehr als 200 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung besuchten den Arbeitgebertag 2023. Bundesrätin Viola Amherd, Vorsteherin des Departementes für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport, führte in einem Gespräch aus, wie sich die veränderte Sicherheitslage in Europa auf die Schweizer Sicherheitspolitik auswirkt. Ebenfalls war die Vereinbarkeit von Karrieren in der Privatwirtschaft und der Armee ein Thema.

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