Aargau führt First-Responder-System flächendeckend ein

Montag, 08. Januar 2024
Im Kanton Aargau sollen künftig in allen Gemeinden ehrenamtliche Ersthelfer die Zeit bis zum Eintreffen der Rettungsdienste überbrücken. Mit einfachen medizinischen Erstmassnahmen kann so die Überlebensrate von Patienten mit Herz-Kreislauf-Stillstand erhöht werden.

Pro Jahr erfolgten im Aargau rund 1800 Notrufe mit den Stichworten «leblos» oder «bewusstlos», schrieb das kantonale Departement Gesundheit und Soziales (DGS) in einer Mitteilung. Ab dem 1. Februar werde die Sanitätsnotzrufzentrale (Nummer 144) in solchen Fällen gleichzeitig mit den regulären Rettungskräften auch First Responder aufbieten. Bisher gibt es diese Möglichkeit erst in 33 Aargauer Gemeinden.

Das DGS habe dazu Richtlinien für ein flächendeckendes First-Responder-System erarbeitet. Dies in Abstimmung mit den bereits erfolgreich betriebenen Systemen in den umliegenden Kantonen. Einheitliche Anforderungen, Aufgaben und Kompetenzen erleichterten die kantonsübergreifende Zusammenarbeit, hiess es.

First Responder gesucht

15 bestehende Gruppen von First Respondern sind bisher im Gebiet von 33 Gemeinden aktiv, wie Maya Schweizer, Fachspezialistin First Responder beim DGS auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Mit der Einführung des neuen Systems lösen sich vier Gruppen auf. Die elf verbleibenden Organisationen werden in das neue System integriert. Die bisherigen Ersthelfer könnten damit zum Teil auch in weiteren der insgesamt 197 Aargauer Gemeinden Einsätze leisten.

Den Ersthelferinnen und Ersthelfern werde ein Set mit Einsatzmaterial zur Verfügung gestellt. Wer sich für den Einsatz als First Responder interessiert, kann sich ab sofort registrieren und für die obligatorische 1.5-stündige Einführungsschulung anmelden. Voraussetzung ist ein Mindestalter von 18 Jahren sowie die regelmässige Weiterbildung in lebensrettenden Massnahmen zur Wiederbelebung. Alarmiert werden die Helferinnen und Helfer über eine App auf ihrem Smartphone.

«Dank der App sieht der Disponent in der Notrufzentrale, wo sich die eingesetzten First Responder befinden», erklärt Maya Schweizer vom DGS. Damit sei es möglich, Angehörige oder andere Anrufer des Notfalls über die baldige Ankunft zu informieren. (sda)

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