Die Bevölkerung der Schweiz ist dank Zuwanderung stark gewachsen

Donnerstag, 04. April 2024
Die ständige Wohnbevölkerung der Schweiz hat 2023 gegenüber dem Vorjahr zugenommen. Am 31. Dezember umfasste sie etwas mehr als 8960800 Personen. Bei den Einwanderungen wurde gegenüber 2022 ein deutliches Plus verzeichnet. Der bereits 2022 beobachtete Geburtenrückgang hielt an.

Am 31. Dezember 2023 umfasste die ständige Wohnbevölkerung der Schweiz 8960800 Personen, 145400 Personen mehr als im Vorjahr (+1.6%), teilt das Bundesamt für Statistik (BFS) mit. Damit ist sie ist fast doppelt so stark gewachsen wie 2022 (+0.9%), womit das Wachstum so markant ausfiel wie seit Beginn der 1960er-Jahre nicht mehr. Ohne die Personen aus der Ukraine hätte sich die Bevölkerungszahl um 1% erhöht.

Historisch hoher Wanderungssaldo

Nachdem sich die Einwanderung in den Pandemiejahren verlangsamt hatte, zog sie 2022 wieder an und nahm auch 2023 zu. Der Anstieg ist teilweise darauf zurückzuführen, dass die Personen aus der Ukraine seit 2023 zur ständigen Wohnbevölkerung zählen. 2023 wanderten insgesamt 263800 Personen ein (+38.2% gegenüber 2022), davon waren 22100 Schweizer Staatsangehörige und 241700 Ausländerinnen und Ausländer. Bei 53100 Eingewanderten handelte es sich um Personen mit Schutzstatus S aus der Ukraine (20.1% aller Einwanderungen). 

Die Auswanderungen gingen hingegen leicht zurück. 121600 Personen verliessen die Schweiz (30700 Schweizer Staatsangehörige und 90900 ausländische Staatsangehörige). Das entspricht einem Minus von 0.5% im Vergleich zum Vorjahr. In der Folge stieg der Wanderungssaldo (Differenz zwischen Ein- und Auswanderungen) von 68800 im Jahr 2022 auf 142300 im Jahr 2023 (+106.9%). Dieser Saldo erklärt rund 95% des Bevölkerungswachstums im Jahr 2023 (gegenüber 90% im Vorjahr). In der Schweiz wurde noch nie zuvor ein so hoher Wanderungssaldo verzeichnet.

Gemäss den provisorischen Zahlen lebten 2023 insgesamt 2416400 Ausländerinnen und Ausländer in der Schweiz, was 27% der ständigen Wohnbevölkerung entspricht. Die ausländische Bevölkerung wächst schneller als die Schweizer Bevölkerung.

Markanter Geburtenrückgang

Nach den provisorischen Zahlen wurden 2023 in der Schweiz durchschnittlich 1.3 Kinder pro Frau geboren, so wenige wie noch nie zuvor. 2022 waren es noch 1.4 gewesen. Die Geburtenhäufigkeit ist seit zwei Jahren stark rückläufig. 2023 wurden in der Schweiz 79800 Lebendgeburten verzeichnet. Das sind 2500 bzw. 3.1% weniger als 2022. 

Todesfälle wieder auf Vor-Corona-Niveau 

2023 sind in der Schweiz 71700 Menschen gestorben, 2800 weniger als im Vorjahr (-3.7%). Die hohe Anzahl Todesfälle ist im Wesentlichen auf die Bevölkerungsalterung zurückführen; 88% der Todesfälle betrafen Personen ab 65 Jahren. Zwischen 2022 und 2023 stieg die Lebenserwartung bei Geburt der Männer von 81.6 auf 82.3 Jahre und jene der Frauen von 85.4 auf 85.9 Jahre (provisorische Zahl).

Aus der tiefen Geburtenzahl und der weiterhin hohen Anzahl Todesfälle im Jahr 2023 resultierte ein Geburtenüberschuss (Differenz zwischen Geburten und Todesfällen) von 8200 Personen, der einen kleinen Teil (rund 5%) des Bevölkerungswachstums erklärt.

Weniger Eheschliessungen und Scheidungen 

2023 wurden 37500 Ehen geschlossen, 8.3% weniger als 2022. Bei den Eheschliessungen zwischen Personen unterschiedlichen Geschlechts wurde ein Rückgang von 2100 Ehen gegenüber 2022 registriert. Darüber hinaus wurden rund 900 gleichgeschlechtliche Ehen geschlossen und 800 eingetragene Partnerschaften in eine Ehe umgewandelt. 

2023 wurden 15500 Scheidungen ausgesprochen; dies entspricht einer Abnahme um 4.3% im Vergleich zum Vorjahr. Darin sind erstmals auch Scheidungen gleichgeschlechtlicher Ehen enthalten (41). Bei Fortsetzung der 2023 beobachteten Trends ist davon auszugehen, dass rund zwei von fünf Ehen (38%) eines Tages mit einer Scheidung enden.

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