Krankenkassen: Zufriedenheit tiefer als 2021

Mittwoch, 03. August 2022
Mit dem Verhältnis zwischen Preis und Leistung der Krankenkassen sind die Schweizer Versicherten am wenigsten zufrieden. Die Versicherten in der Romandie sind unzufriedener als diejenigen in der Deutschschweiz, wie eine Umfrage zeigt.

Der unabhängige Online-Vergleichsdienst moneyland.ch hat auch im Jahr 2022 eine repräsentative Umfrage zur Krankenkassen-Zufriedenheit durchgeführt. Die Befragten bewerteten die Zufriedenheit mit ihrer Krankenkasse zwischen 1 (überhaupt nicht zufrieden) und 10 (sehr zufrieden). Ergebnis: Die durchschnittliche Zufriedenheit ist im Vergleich mit dem Corona-Jahr 2021 von 8 Punkten auf 7.8 Punkte gesunken. «Wie in den Vorjahren ist die Kundenzufriedenheit in der Romandie sowie bei jüngeren Versicherten geringer», lässt sich Benjamin Manz, Geschäftsführer von moneyland.ch in der Medienmitteilung zitieren.

Kunden am zufriedensten mit Freundlichkeit der Mitarbeitenden

Am unzufriedensten sind die Befragten mit dem Verhältnis zwischen Preis und Leistung, das sie mit 7.3 Punkten bewerten, das entspricht bloss einer «befriedigenden» Bewertung. Ebenfalls nur für ein «befriedigend» reicht es bei der Kulanz der Auszahlungen (7.4 Punkte). Am zufriedensten sind die Versicherten mit der Freundlichkeit der Krankenkassen-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter (8 Punkte), gefolgt von der Richtigkeit und Übersichtlichkeit der Abrechnungen (7.9 Punkte), der allgemeinen Zufriedenheit (7.9 Punkte) und der Erreichbarkeit (7.8 Punkte). Ebenfalls gut schneiden die Schnelligkeit von Abklärungen, die Schnelligkeit von Auszahlungen bei Rückerstattungen und die Einsatzbereitschaft der Mitarbeitenden (je 7.7 Punkte) sowie die Verständlichkeit der Kundeninformationen (7.6 Punkte) ab.

Versicherte in der französischsprachigen Schweiz unzufriedener

Versicherte in der Romandie sind merklich unzufriedener mit ihren Krankenkassen als Versicherte in der Deutschschweiz. «Die grössere Unzufriedenheit in der Westschweiz war schon in den Vorjahren festzustellen und könnte mit den allgemein höheren Prämien als in der Deutschschweiz zusammenhängen», vermutet Manz. Eine weitere Ursache: In der Romandie gibt es im Verhältnis zur Bevölkerung mehr Versicherte bei Assura als in der Deutschschweiz – Assura hat seit Längerem die tiefste Kundenzufriedenheit der Schweizer Krankenkassen. Im Durchschnitt vergeben Versicherte in der Romandie nur 7.5 von 10 Punkten, während es in der Deutschschweiz 7.9 Punkte sind.

Geringste Zufriedenheit bei den Jungen

Zwischen Frauen und Männern sowie zwischen der Stadt- und Landbevölkerung gibt es keine signifikanten Zufriedenheitsunterschiede. Anders sieht es bei den Altersgruppen aus: Je jünger die Versicherten, desto unzufriedener sind sie mit ihrer Krankenkasse. Im Alter zwischen 18 und 25 Jahren vergeben die Befragten im Durchschnitt 7.3 von 10 Punkten. Die 26- bis 49-Jährigen vergeben 7.6 Punkte, während es bei den 50- bis 74-Jährigen 8.2 Punkte sind. «Ein Grund für die besonders kritische Haltung der jüngeren Versicherten könnte sein, dass diese zwar die Versicherungsleistungen kaum beanspruchen, aber trotzdem Prämien zahlen müssen», so Manz.

Die Krankenkassen mit den besten Noten

Die Rangliste der Krankenkassen mit den zufriedensten Kundinnen und Kunden kann sich jedes Jahr ändern. Bei den Noten der einzelnen Zufriedenheitsaspekten kann es ausserdem weitere Unterschiede geben.

Am besten abgeschlossen (gewichtete Durchschnittsnote) haben im Jahr 2022: die KPT mit 8.4 Punkten, die Swica mit 8.2 Punkten und ÖKK mit 8 Punkten. Gut abgeschnitten haben Helsana, Sanitas, Visana und Atupri (je 7.9 Punkte) sowie CSS, EGK, Agrisano (je 7.8 Punkte) und Concordia (7.7 Punkte). Es folgen Sympany (7.5 Punkte) und Groupe Mutuel (7.4 Punkte). Das Schlusslicht der Rangliste ist auch im Jahr 2022 wieder die Billigkasse Assura mit 7.1 Punkten.

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