«Die HR-Fachprüfung ist die obligatorische Hürde, um im HR operativ Karriere zu machen»

Mittwoch, 19. Juli 2023 - Simon Bühler
Christian Gross ist Präsident Prüfungskommission der eidgenössisch anerkannten HRSE-Fachausweisprüfung «HR-Fachleute». Im Kurzinterview nimmt er Stellung zur Zukunft der HR- Ausbildung mit jährlich rund 1200 Kandidierenden.
Für welche Zielgruppe eignet sich die Fachprüfung mit dem Titel «HR-Fachmann/HR-Fachfrau», welche Chancen bieten sich damit im Markt und welchen Stellenwert hat das Zertifikat in der Wirtschaft?

Die HR-Fachprüfung hat einen sehr hohen Stellenwert im Markt. Sie ist die obligatorische Hürde, um im operativen HR eine Karriere zu machen. Sie richtet sich insbesondere an angehende HR-Consultants, HR-Business-Partner und weitere HR-Fachpersonen, die ihre Praxiskompetenzen mittels unserer Prüfung validieren lassen wollen.

Der Prüfungsteil «Generalistenwissen» besteht wie bei den HR-Assistenz-Prüfungen in einer 3-stündigen Onlineprüfung - allerdings in einem Prüfungsraum vor Ort: Gibt es Ideen, diese Prüfungen künftig entsprechend zu den HR-Assistenz-Zertifikatsprüfungen auch im «@home»-Prinzip durchzuführen, wo die Kandidatinnen und Kandidaten die Prüfungen online ablegen können?

Bis jetzt haben wir uns noch keine Gedanken gemacht bezüglich einer Durchführung des Generalistenwissens mittels «@home». In diesem Jahr werden wir die Integrierte Fallstudie mittels BYOD (bring your own device) schreiben lassen, womit die Kandidatinnen und Kandidaten auf ihre eigenen elektronischen Geräte zurückgreifen können. Wir können uns sehr gut vorstellen, dass BYOD der nächste Entwicklungsschritt im Generalistenwissen sein wird. Wir werden aber auch die Entwicklungen und die Erfahrungen der «@home»-Zertifikatsprüfungen genau mitverfolgen.

HR-Fachleute können aktuell zwischen drei Prüfungsfachrichtungen (A, B, C) wählen, wobei die Kategorie A «Betriebliches HR» mit rund 85% der Absolventen absolut dominiert: Wie sehen Sie die Zukunft der beiden Fachrichtungen B und C im Bereich Personalvermittlung?

Alle angehenden HR-Fachleute werden mittels demselben Methoden Mix geprüft. Mit der Unterteilung unserer Kandidaten in die drei Fachrichtungen A «Betriebliches HR», Fachrichtung B «Öffentliche Vermittlung» und Fachrichtung C «Private Vermittlung» tragen wir der Tatsache Rechnung, dass die Anforderungsprofile und die Kompetenzen in den Fachrichtungen unterschiedlich sind. Diese Unterteilung ist auch im Sinne unserer Trägerorganisationen. Einerseits des Verbandes Schweizerischer Arbeitsmarktbehörden VSSA (Fachrichtung B) und des Verbandes der Personaldienstleister Swissstaffing (Fachrichtung C). Beiden Verbänden ist die Aus- und Weiterbildung, sowie die Validierung der Mitarbeitenden, ein grosses Anliegen.

HR-Berufsbildung im Aufbruch

Mit Gérald Brandt, hat die nationale HR-Berufsprüfungs-Trägerorganisation Human Resources Swiss Exams (HRSE), einen neuen Präsidenten. Wie er die Vision «HRSE 2030» vorantreiben will, erklärt er in einem programmatischen Antrittsinterview mit Penso. Im Kurzinterview formulieren die drei Präsidenten der HRSE-Prüfungskommissionen der aufeinander aufbauenden Ausbildungen zur «HR-Assistent*in», «HR-Fachmann/HR-Fachfrau» und «Leiter*in Human Resources» ihre Vision für die HR-Ausbildung der Zukunft.

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