Altersvorsorge wird in der Schweiz zunehmend in Eigenregie gestaltet

Mittwoch, 13. April 2022
Gemäss Bundesamt für Statistik haben 2019 rund 60% der Schweizer Erwerbstätigen regelmässig (53%) oder unregelmässig (6%) Beiträge an die gebundene private Vorsorge geleistet. Ende 2020 beliefen sich diese Vorsorgegelder auf 135.2 Mrd. Franken, was gut einem Achtel des Vermögens in der beruflichen Vorsorge (zweite Säule) entspreche.

Zugenommen haben die 3a-Wertschriftenlösungen, was kaum erstaunt, weil die Gelder auf verzinsten 3a-Vorsorgekonten in den letzten Jahren praktisch stagnierten. Ende 2020 hätten Wertschriftenlösungen knapp 30% der bei Banken angelegten 3a-Vorsorgeguthaben ausgemacht. 2013 war es erst rund ein Fünftel. Vor allem bei Jüngeren nimmt der Wertschriftenanteil zu. Frauen verfolgten dabei oft konservativere Anlagestrategien als Männer. Bei den ausschliesslich digitalen Anbietern sei die Wertschriftendurchdringung über alle Altersklassen hinweg bei über 70%, so Credit Suisse-Ökonomen in einer neuen Studie.

Einzahlungen in die Pensionskasse

Auch in der zweiten Säule haben Versicherte Möglichkeiten für freiwilliges Sparen fürs Alter. Neben Einzahlungen zur Deckung von Vorsorgelücken können Erwerbstätige bei gewissen Pensionskassen auswählen, ob sie auf ihrem versicherten Lohn höhere (oder auch tiefere) Sparbeiträge ausrichten wollen als im Standardplan vorgesehen. Die Einmaleinlagen und Einkäufe in Pensionskassen beliefen sich 2020 auf 6.8 Mrd. Franken. Zum Vergleich: 2010 waren es 4.1 Mrd. Am häufigsten seien die freiwilligen Einkäufe in der Altersklasse 45 bis 60 Jahre. Rund 53% (Vorjahr 48%) der Schweizer Vorsorgeeinrichtungen bieten ihren Versicherten zudem unterschiedliche Beitragsvarianten an, wie es in der Studie weiter heisst. Etwa jeder vierte Versicherte wähle ein Vorsorgemodell mit einem höheren Beitrag als beim Standardplan.

Kapitalbezüge nehmen zu

In den vergangenen Jahren habe der Anteil ausschliesslicher Rentenbezüge leicht ab- und die reinen Kapitalbezüge dagegen zugenommen. Gemäss provisorischen Zahlen für 2020 habe sich 54% der neuen Bezüger zumindest einen Teil als Kapital auszahlen lassen. 34% hätten ausschliesslich Kapital und 20% eine Kombination aus Rente und Kapital gewählt. Noch knapp die Hälfte (46%) wollten eine monatliche Rente - Frauen etwas häufiger als Männer. (awp sda)

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