Ärztemangel trotz grösserer Zahl an Ärztinnen und Ärzten
In der Schweiz gibt es immer mehr Ärztinnen und Ärzte. Dennoch besteht weiterhin ein Fachkräftemangel. Das stellt der Berufsverband FMH in seiner Statistik zum vergangenen Jahr fest.
Zwischen 2010 und 2019 lag die Anzahl der jährlichen Absenzen jeweils noch zwischen 6.2 und 7.2 Tagen. Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) zeigen nun, dass 2022 im Vergleich zu den Pandemie-Jahren 2020 und 2021 der Anstieg 20 % betrug, gegenüber der Vor-Pandemie-Zeit beträgt die Steigerung der krankheitsbedingten Absenzen sogar 34 %. In den Corona-Jahren 2020 (8,1 Absenztage) und 2021 (7,5%) wurden im Rahmen der Arbeitskräfteerhebung also deutlich weniger Ausfälle notiert, als im letzten Jahr. Die Zunahme zeigt sich über alle Schichten und Branchen hinweg.
Gründe für die Häufung der Absenzen ermittelte das BFS nicht. Versicherungen wie etwa die Axa registrieren laut Sonntagszeitung einen «insbesondere bei den Kurzabsenzen einen signifikanten Anstieg» und geht davon aus, dass sich möglicherweise die Einstellung zum Kranksein mit der Covid-Pandemie hin zu mehr Vorsicht verändert haben könnte. Gleichzeitig stieg 2022 auch die Zahl der Freizeitunfälle auf einen Rekordstand.
Gemäss einer Gesundheitsstudie der CSS präsentiert sich insbesondere die psychische Gesundheitssituation bei jungen Erwachsenen als «besorgniserregend». Während bei den über 65-Jährigen gerade einmal 8 % angaben, je wegen psychischen Problemen der Arbeit ferngeblieben zu sein, beläuft sich dieser Wert bei den 18- bis 35-Jährigen auf 44 %. Bei dieser Altersgruppe nehmen mehr als die Hälfte das Berufsleben als ungesunden Stressfaktor wahr.
In der Schweiz gibt es immer mehr Ärztinnen und Ärzte. Dennoch besteht weiterhin ein Fachkräftemangel. Das stellt der Berufsverband FMH in seiner Statistik zum vergangenen Jahr fest.
Die gesamten Ausgaben für das Gesundheitswesen in der Schweiz betrugen 2019 gemäss internationalen Standards insgesamt 82.1 Mrd. Franken. Das Wachstum der Gesundheitsausgaben im Jahr 2019 liegt mit 2.3% unter dem durchschnittlichen Wert der letzten fünf Jahre, der bei 2.8% steht. Das Verhältnis der Gesundheitsausgaben zum Bruttoinlandprodukt (BIP) zu laufenden Preisen steigt im Vergleich zum Vorjahr von 11.2% auf 11.3%. Dies ergeben die neuesten Daten des Bundesamtes für Statistik (BFS) zu den Kosten und der Finanzierung des Gesundheitswesens.
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